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Schulsozialarbeit notwendig und sinnvoll
Archiv - Soziales
Imagev. l.: Mag.a Brigitte Brand, Geschäftsführerin der ISOP GmbH, Moderator Mag. Christian Ehetreiber, GF-Obmann der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, Jugendlandesrätin Dr.in Bettina Vollath und Gemeinderätin Ulrike Bauer, i. V. von Stadtrat Werner Miedl, bei der COME ON Abschlussveranstaltung.

„Jedes Ende ist der erste Schritt zu einem Neubeginn", zeigte sich Mag. Christian Theiss, Kinder- und Jugendanwalt des Landes Steiermark, bei der Abschlussveranstaltung „10 Jahre Modellprojekt ‚Schulsozialarbeit in Graz’" optimistisch.

Am Anfang alles wunderbar. Auf Initiative der Stadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl wurde „aufgrund der Gewaltbereitschaft von Kindern in einer Grazer Schule" das Projekt COME ON entwickelt und im Jänner 1997 an der Hauptschule St. Andrä gestartet. „Frei nach Harald Serafin war am Anfang alles wunderbar. Es war genügend Zeit, um das Projekt gemeinsam mit allen Beteiligten in einer Kultur des Dialoges, der Lösungen fokussierte, zu entwickeln. Von Beginn an war an der Schule eine schöne, synergetische Arbeit möglich", so Mag.a Brigitte Brand, Geschäftsführerin der ISOP GmbH. „Durch die Anwesenheit der DSA Dagmar Melnitzky und des AHS-Lehrers Mag. Peter Nikoloff ab den Morgenstunden konnte Sozialarbeit in den Schulalltag integriert werden. Durch das ungezwungene Miteinander an den Nachmittagen verbesserten viele SchülerInnen mit Migrationshintergrund ihre Deutschkenntnisse, es wurde wichtige Beziehungsarbeit geleistet und es gab weniger Konflikte", so Dr.in Irmingard Otto, Schulleiterin der NMS St. Andrä.

Kürzungen und das Ende. Eine Ausweitung der Schulsozialarbeit auf andere Schulen wurde vorbereitet, scheiterte aber an Sparmaßnahmen der Stadt Graz. Ab 2005 mussten Stundenkürzungen hingenommen werden, die das ursprüngliche Betreuungskonzept beeinträchtigten. Schließlich konnte trotz allseitiger Bemühungen und Initiativen, auch auf politischer Ebene durch die Jugendlandesrätin Dr.in Bettina Vollath und die Gemeinderätin Ulrike Bauer, das Ende des international Interesse weckenden Projekts mit 28. Februar nicht verhindert werden.

Gesetzliche Verankerung. Univ. Prof. Dr. Josef Scheipl betonte bei der Abschlussveranstaltung die Wichtigkeit der gesetzlichen Verankerung der Schulsozialarbeit, von deren Sinn und Notwendigkeit sich alle ExpertInnen überzeugt zeigten. Dementsprechend wird es weitere Maßnahmen geben. Prof. HR Mag. Dr. Klaus Posch berichtet: "Die ExpertInnen des Jugendwohlfahrtsbeirates haben sich damit beschäftigt und sind übereingekommen, dass Schulsozialarbeit notwendig und sinnvoll ist. Sie werden entsprechend initiativ werden". Und GR Ulrike Bauer erklärt, „einen dringlichen Antrag in Form einer Petition an Land und Bund in den Gemeinderat einzubringen, der Gesetzgeber möge die Vernetzung der Schulsozialarbeit im Jugendwohlfahrtsgesetz und im Schulorganisationsgesetz verankern".
Doris Schmid
Informationen: www.isop.at/comeon

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