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kloos up: Time Out in New York City
Archiv - Kultur
Mittwoch, 14. Februar 2007
ImageLuise Kloos blickt auf internationale Kulturereignisse

Ich habe nicht gezählt, wie oft ich in meinem Leben schon in New York war. Über die Jahre hat sich diese Stadt stark verändert und jeder Besuch war von völlig neuen Entdeckungen geprägt. SoHo (South of Houston Street) ist noch in Erinnerung als das Künstler- und Galerienviertel von NYC.

Viele ehemalige SoHo-Galerien sind inzwischen in Chelsea zu finden. Nun ist SoHo ein teurer Bezirk geworden, in dem man exklusiv einkaufen kann. Schnell, ruhelos und laut ist diese Stadt. Zwischendurch sehnt man sich nach Plätzen zum Durchatmen, zum Innehalten und Verweilen. Mit dem Drawing Center und dem Joyce Theater habe ich tatsächlich solche Inseln der Inspiration entdeckt; sie sind in Programm und Qualität bestechend und ich besuche sie bei jedem meiner New York Aufenthalte. Das Drawing Center in 35 Wooster Street in SoHo zeigt signifikante und unterschiedlichste Zeichnungen sowohl von bekannten als auch unbekannten KünstlerInnen der ganzen Welt. Im gegenüberliegenden Drawing Room werden die experimentellen Arbeiten junger KünstlerInnen präsentiert. Das Drawing Center zählt in der Stadt zum respektiertesten der kleinen Kunstmuseen. Darüberhinaus gibt es dort ein Viewing Program. Aufstrebende junge KünstlerInnen erhalten die Gelegenheit, ihre Arbeiten in einer Diskussion vorzustellen, um dann weiters zu Gruppenausstellungen eingeladen zu werden. Wer nach dem inspirierenden Besuch im Drawing Center selbst sofort Lust verspürt, zu zeichnen: Um´s Eck in der Canal Street gibt es Pearl Paint – das Geschäft für Künstlerbedarf - erstaunlich altmodisch, über vier Stockwerke sich ausbreitend, unschlagbar in Auswahl und Preis. Zum Relaxen zwischendurch bietet sich in der Mercer Street, parallel zur Wooster Street verlaufend, die Mercer Bar an. Schick im Design und mit einer bemerkenswerten Besonderheit: Die Mercer Bar verfügt über transparente Toiletten. In derselben Straße befindet sich Joyce SoHo 155 Mercer Street. Dieses oder das Haupthaus Joyce Theater 175 8th Ave. ist ein Muss jedes New York Besuches. Es zeigt den Reichtum und die Vielfalt des Tanzes mit den verbündeten Künsten wie Musik, Design und Theater. Das Joyce wurde 1982 von TänzerInnen gegründet und die Tanzwelt in New York ist ohne dieses Theater nicht mehr vorstellbar. Ich habe die aufregendsten Tanzabende in diesem Haus erlebt: Zeitgenössischen Tanz aus Japan, Brasilien, Frankreich, USA usw., Atemberaubende Bühnenbilder, phantastische zeitgenössische Musik, experimentelle Choreographien und vor allem junge Talente aus den Tanzschulen New Yorks, die jährlich ihre besten TänzerInnen präsentieren. Der Genuss, hier eine Performance zu erleben ist so groß, dass man beim Verlassen des Theaters bereits den nächsten Besuch in New York plant.

Luise Kloos ist als bildende Künstlerin, interaktive Performerin, als Forschende und Vortragende der österreichischen Kunstszene bekannt. Ihre künstlerischen, wissenschaftlichen und forschenden Arbeiten führten sie nach NYC, London, Paris, Chicago, Berlin, den Osten Europas, nach Bombay, Dehli, Varanasi, ... – Eindrücke und Kulturen, die stets ihre sensible Arbeitsweise und ihr kulturpolitisches und soziales Verständnis prägen.

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