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Karl Grünling: Mein Beuys ...
Archiv - Rezensionen
Mittwoch, 8. Februar 2006
ImageDer Welterlösung mittels Kunst, im Zuge eines erweiterten Kunstbegriffes und einer Kunst des sozialen Bauens als Soziale Plastik, widmete sich der Plastiker, Maler und Aktionskünstler Joseph Beuys in einer Einheit von Lebens- und Werklauf. In Aktionen, die an Rituale erinnerten, inszenierte er Materialien wie Honig, Fett, Filz und Kupfer als Energiespeicher.

Wie man dem toten Hasen die Kunst erklärt führte Joseph Beuys 1965 in einer Berliner Galerie einem in gleicher Weise verunsicherten wie andächtig aufmerksamen Publikum vor. Den eigenen Kopf in Blattgold gehüllt und mit geschlossenen Augen, bewegte er den Kadaver eines symbolträchtigen Feldhasen entlang der ausgestellten Kunstwerke und erzählte nur ihm, was es mit dem Leben der Kunst und der Kunst des Lebens auf sich hätte.

Am 23. Jänner 2006, dem 20. Todestag von Jospeh Beuys, eröffnete FOND-Aktivist Karl Grünling eine Ausstellung eigener „Werke unter starkem Einfluss der Beuys’schen Ausdrucksweise". In einer Hommage an den Schamanen – den Kopf in blaue Folie gekleidet, im Arm einen blauen Kunststoffhasen – führte Grünling vor Wie man dem blauen Hasen die Kunst erklärt. „Alle Formen waren zuvor etwas anderes. Alles, was Form annimmt, wird immer wieder eine Form annehmen", weiß der Hase inzwischen, weil Grünling es ihm erklärte. Denn „ ... so geht’s mit allem in der Welt. Wenn man da anfängt zu denken, ich sag’s dir, Hase, da hört man nimmer zu denken auf ...". Mein Beuys mit Arbeiten von Karl Grünling ist bis zum 20. Februar in Graz, Kaiser-Josef-Kai 38/1. Stk., täglich zwischen 15.00 und 19.00 Uhr zu sehen. Weitere Aktionen Wie man dem blauen Hasen die Bilder erklärt finden am 13. und 20. Februar, jeweils ab 20.00 Uhr statt.

Wenzel Mraček

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