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Gertrud Ring: Zustands- und Empfindungsprotokolle
Archiv - Kultur
Sonntag, 7. Januar 2007
ImageAnnette Rainer, Kuratorin der Ausstellung, stellt den Bildern Texte Gertrud Rings gegenüber

In der Reihe WeltenbürgerInnen zeigt das Stadtmuseum Graz nach Susanne Wenger nun die Ausstellung „Gertrud Ring. Die Grazer Zeit 1934 bis 1943."

Politisches Engagement und Emanzipation. Gertrud Ring wird 1897 in Landsberg an der Warthe (heutiges Polen) geboren, sie geht 1919 nach Berlin, wo sie Leiterin von Herwarth Waldens „Sturm" Buchhandlung wird. Als Malerin und Schriftstellerin wird sie Mitglied der Berliner Avantgarde und befreundet sich mit Hannah Höch und Raoul Hausmann. 1921 heiratet sie den Schriftsteller, Maler und Astrologen Thomas Ring. Gertrud Ring war als Autodidaktin mehrfach mit Werken in der „Großen Berliner Kunstausstellung" vertreten und machte sich als Publizistin, die für den Sozialismus und die Emanzipation der Frau eintrat, einen Namen. Zusammen mit ihrem Mann engagiert sie sich politisch gegen den aufkeimenden Nationalsozialismus. 1932 muss sie vor den Nazis nach Österreich flüchten und lebt von 1934 bis 1943 in Graz. Nachdem Thomas Ring 1943 von der Reichskulturkammer mit „Mal- und Schreibverbot" belegt wurde und ihm die Versetzung zu einem Strafbataillon drohte, rettet ihn die Berufung an die „Reichsuniversität" in Strassburg, auch Gertrud Ring folgt ihrem Mann dorthin.

Moderne in dunkler Zeit. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem bildnerischen Werk Gertrud Rings aus der Zeit des Grazer Exils. Hier lebt und arbeitet die Malerin, Schriftstellerin und Astrologin unter widrigsten Umständen.

kd

Die Ausstellung ist bis 25. Februar im Stadtmuseum Graz zu sehen. Die nächste Ausstellung der Reihe WeltenbürgerInnen ist der 2006 verstorbenen Literatin, Malerin und Zeitzeugin Helga Schaefer-Matyi gewidmet.


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