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Hirschen – Postmoderne Werterelativität |
Archiv - Kultur | |
Sonntag, 7. Januar 2007 | |
In der Alltagspraxis war das Verhältnis des Österreichers zum Nationalsozialismus immer schon ein postmodernes. Schuld und Unschuld galten als einander relativierende Metaerzählungen, deren man sich „menschlich", also pragmatisch bediente.
Ausnahme waren bisher die für die politische corporate identity Österreichs zuständigen „modernen" Problemstücke. Bachmann-Preisträger Franzobel, mittlerweile einer der umtriebigsten österreichischen Literaturstars, hat nun auch für das offiziöse Theater den Paradigmenwechsel von der Moderne zur Postmoderne vollzogen. Sein auf den Vereinigten Bühnen in Graz uraufgeführtes Zeitgeschichtestück HIRSCHEN (Auftragsarbeit) ist endlich so aktuell, wie die Wirklichkeit immer schon war: unbeugsame Zeitzeugen sind auch lästige, alte Trottel, Widerstandskämpfer naschsüchtig, penisgesteuert und inkonsequent, hübsche Partisaninnen bloß politisch, weil hoffnungslos verliebt. Tatsächlich, und das ist Franzobel hoch anzurechnen, gibt es in seiner Zeitgeschichte-Revue aus dem Ausseerland keinen, der als Ikone taugt. Willi Hengstler Für Neugierige, noch am 11. 1, 16.1. und am 1. 2. 2007
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