So schwer Wladiwostok für Touristen auch zugänglich war, so leicht fällt die Fortbewegung innerhalb des Stadtgebietes. Das „Tramvaj"-Netz ist dicht, die Fahrpreise sind fast so niedrig wie in sowjetischen Zeiten. Die Straßenbahnwagen, so schließt sich der Kreis wieder, wurden früher aus Österreich-Ungarn bezogen, heute stammen sie aus Riga.

Sonic Youth sind mittlerweile eine alte Institution, der man es nicht ver-übeln darf, wenn sie mit „The Destroyed Room" (Geffen) nach 25 Jahren eine Sammlung von Raritäten und Unveröffentlichtem Material veröffentlicht. Große Erleuchtungen sind nicht zu erwarten, auch fehlen einige besonders interessante B-Seiten wie, seltsam genug, der namensgebende Track „The Destroyed Room", der 1992 als Rückseite der „Youth Against Fascism"-Single nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die er verdient hätte. Die alternative Version von „The Diamond Sea" aus dem Jahr 1995 ist allerdings ein zwingender Grund für den Erwerb dieser CD – 25 Minuten Gitarrenekstase.

Beirut ist eine nur für Konzerte erweiterte One-Man-Band aus New Mexico, die aus dem zwanzigjährigen Multitalent und Nachkomme eines russischen Einwanderers Zach Condon besteht. Die euphorischen Reaktionen, die die Debut-Platte Gulag Orkestar (4AD) in den USA auslöste, beweisen, dass der spätestens seit dem Kusturica-Film Underground grassierende Balkan-Hype nicht nur zwischen Athen und Helsinki funktioniert, sondern auch dort begeistert aufgenommen wird, wo postjugoslawische Spurensucher nicht dafür verantwortlich gemacht werden können. Eine herzerwärmende Ost- und Südosteuropareise aus ungewohnter Perspektive. Bitte kaufen Sie diese Platte, bevor sie vom Grazer Bürgermeister verboten wird!

Die besprochenen CDs wurden von DUX-RECORDS, Annenstraße 6,
8010 Graz, Tel. 72 37 27, zur Verfügung gestellt.
Die CDs gibt’s auch zu gewinnen – unter www.korso.at