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DJ KOLCHOS - DJ SOWCHOS
Archiv - Kultur
Dienstag, 12. Dezember 2006
Was den Medien das Sommerloch, ist Musikaficionados, Partymäusen und der digitalen Boheme die Nach-Weihnachtszeit. Nix ist los auf der Welt, außer Christmetten und öden Wiederholungen im Fernsehen. Bis dahin geht’s allerdings anständig rund – die ökosoziale Marktwirtschaft erfindet sich immer wieder neu, lässt mal das eine, mal das andere Suffix weg und treibt die Menschenmassen zu den Punschhütten und Charity-Events.

ImageSufjan Stevens, amerikanischer Songwriter mit einem ausgeprägten Hang zu megalomanischen Projekten, lässt sich von diesen Auswüchsen jedoch nicht weiter beeindrucken, zieht sich in sein Wohnzimmer zurück und besinnt sich aufs Selberbasteln: Jedes Jahr im Dezember stellt er einen großen Eimer heißen Ciders bereit, schnappt sich ein Liederbuch und lädt Freunde ein um zu musizieren. Die Ergebnisse dieser Zusammenkünfte werden auf CD gepresst und an seine Lieben verschickt.
Die sind begeistert – deshalb werden alle Nummern der letzten fünf Jahre jetzt auch einem erweiterten Freundeskreis zugänglich gemacht. Songs for Christmas (Asthmatic Kitty) heißt die Sammlung stevenscher Weihnachtslieder, die uns nicht nur Glück und Zufriedenheit bringt, sondern auch all die vor- und nachweihnachtliche Unbill ertragen und vergessen lässt.
Die fünf CD-EPs enthalten 42 herzerwärmende Weihnachtslieder, fünf Aufkleber, mit denen wir Autos, Kinderzimmer, Thermalbäder oder den öffentlichen Raum behübschen können, Short Stories, einen Weihnachtsessay von Rick Moody, einen Comic und ein beeindruckendes Gemälde von Santa Sufjan mit seiner Familie. Zusätzlich gibt’s auch noch ein Songbook mit allen Texten und Noten, damit auch wir unterm Christbaum richtig mitsingen können. „Santa loves you. And so do I." schreibt Stevens immer auf seine Begleitkärtchen. Wir dich auch Sufjan!

ImageGenerell unbeeindruckt zeigt sich auch Jarvis Cocker. Sein erstes Solo-Album unter eigenem Namen heißt (ums auch dem größten Deppen verständlich zu machen) Jarvis (rough trade) und ist – wie vom großen Vordenker des Britpop nicht anders zu erwarten – großartig.







 


 

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