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START LAND! Die „Landentwicklung Steiermark“ legt los |
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland | |
Dienstag, 12. Dezember 2006 | |
Die „Landentwicklung Steiermark" legt los: LAbg. Erwin Dirnberger, Kammerdirektor DI Winfried Eberl, LR Johann Seitinger, LAbg. Manfred Kainz (von li.) (Foto: Römer)
Startschuss. Mit Jänner 2007 wird die „Landentwicklung Steiermark" ihre Tätigkeit aufnehmen. Der neue Landesverein entsteht aus einer Zusammenführung der beiden Vereine „Ökologische Landentwicklung" und „Integrierte Ländliche Entwicklung". Er wird zunächst 20 MitarbeiterInnen beschäftigen, darunter elf RegionsbetreuerInnen, die in sieben regionalen Kompetenzteams zusammengefasst werden. Der Sitz der Landentwicklung Steiermark ist in Graz, Hans-Sachs-Gasse 5/3, die Standorte in den Regionen befinden sich in den Baubezirksleitungen bzw. in den Bezirksstellen der Landwirtschaftskammern. Initiator und Obmann des neuen Landesvereins ist Landesrat Johann Seitinger, zum Geschäftsführer der „Landentwicklung Steiermark" wurde Christian Gummerer bestellt. Der Startschuss für die „Landentwicklung Steiermark" erfolgte am 24. November in den Räumlichkeiten in der Hans-Sachs-Gasse durch Landesrat Johann Seitinger: „Der ländliche Raum ist der Zukunftsraum des 21. Jahrhunderts. Es gilt, dem vielfältigen Land mit seinen vielseitigen Menschen die besten Bedingungen für die Zukunft zu sichern. Als Lebensmittel-, Rohstoff- und Erholungsraum ist er für die Zukunft der Steiermark von entscheidender Bedeutung." Nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit unterstützt der Verein Interessensgruppen, Gemeinden und Regionen bei Zukunftsprojekten – durch qualifizierte Beratung, Moderation von Beteiligungsprozessen, professionelles Projektmanagement und Unterstützung bei der Fördervergabe. Das Hauptaugenmerk liegt in folgenden drei Bereichen: 1. Bürgerbeteiligung (regionale und lokale Agenda 21). Ausgehend von einer weltweiten Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 werden seitdem in insgesamt 180 Unterzeichner-Staaten Entwicklungsprozesse in Gemeinden nach dem Modell der Lokalen Agenda 21 durchgeführt. Österreich ist Mitunterzeichner der Agenda 21, die Steiermark ist österreichisches Vorbildland mit bereits über 100 LA21-Gemeinden. Mit der „Landentwicklung Steiermark" soll diese Entwicklung noch verstärkt werden - bis 2013 wird flächendeckend allen steirischen Gemeinden und Regionen die fachliche Begleitung ihrer Zukunftsentwicklung mit Bürgerbeteiligung angeboten. 2. Verbesserung der Wertschöpfung in Gemeinden und Kleinregionen. Mit dem Grünen Pakt stehen Österreich bis zum Jahr 2013 7,8 Milliarden Euro zur Verfügung. In der Steiermark allein sind etwa 160 Millionen Euro für konkrete Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums reserviert. Vorrangiges Ziel der Fördermaßnahmen der Europäischen Union ist ein starkes Netzwerk aus Landwirtschaft, Tourismus, Regionalwirtschaft, Infrastruktur, sowie Kultur- und Sozialinitiativen. 3. Stärkung von Gemeindekooperationen bis hin zur Regionsidentität. Nach einer überparteilichen Vereinbarung sollen sich in der Steiermark bis zum Jahr 2010 verstärkt Gemeindekooperationen bilden, um Synergien innerhalb der Gemeinden zu verstärken und Ressourcen in Zukunft effizienter einzusetzen. Die wesentlichen Investitionen sollen gemeindeübergreifend und mit gemeinsamer Zielsetzung angegangen werden. Schulterschluss. „Die Landentwicklung Steiermark" wird gemeinsam mit den zuständigen Abteilungen des Landes zur Umsetzung dieser Strategien einen wichtigen Beitrag leisten. Sie wird die Aufgabe haben, einen dynamischen ländlichen Raum zu entwickeln, in dem die Eigenverantwortung der Bürger gestärkt und das Denken und Handeln in Netzwerken und Kooperationen eine zentrale Rolle einnehmen wird", so Landesrat Seitinger. Winfried Eberl, der Direktor der Steirischen Landwirtschaftskammer, setzt auf „einen engen Schulterschluss von Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe, um ländliche Regionen lebenswert, attraktiv und anziehend zu machen". Als konkrete Projektvorhaben führt er an: „Durch eine Nahversorgerinitiative sollen verstärkt Qualitätsprodukte von steirischen Landwirten in den Geschäften erhältlich sein. Teile der Oststeiermark wollen mit Kräuteranbau punkten. Außerdem sollen Kulinarik-Bauernhöfe und typische steirische Produkte wie Steirisches Kürbiskernöl als geschützte Marke (ggA) gepusht werden. Einige Regionen haben vor, mit den Flaggschiffen „Biomassehöfe", mit Nahwärme aus Holzenergie sowie mit Produktinnovationen wie Agropellets energieautark zu werden."Ziel dabei ist es, dass die Bauern entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit partizipieren", so Eberl. Verstärkung der Zusammenarbeit. LAbg. Erwin Dirnberger sieht vor allem in der „verstärkten Weiterentwicklung der Kleinregionen die Chance, die Absiedelung aus ländlichen Gemeinden zu stoppen. Ein gemeinsames Entwicklungskonzept der jeweiligen Kleinregion und ein interkommunaler Finanzausgleich bei Gemeinschaftsprojekten sollen dabei wesentliche Stützpfeiler sein", so Dirnberger. Auch LAbg. Manfred Kainz plädiert für eine Verstärkung der Zusammenarbeit von Gemeinden und verweist auf das Projekt 47° Nord in Eibiswald. Vier Gemeinden und einige Unternehmen aus der Region diesseits und jenseits der slowenischen Grenze errichten ein grenzüberschreitendes Wirtschaftszentrum mit den Schwerpunkten Mechatronik, Elektronik, Präzisionstechnik und Metallverarbeitung. Mehr Informationen unter: www.landentwicklung.com
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