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Die Zukunft der Pensionen: Das staatliche Umlagensystem bleibt unverzichtbar |
Archiv - Arbeit und Wirtschaft | |
Mittwoch, 6. Dezember 2006 | |
Der Volkswirt Dr. Gunter Tichy: „Auch wenn alle Arbeitnehmer privat vorsorgen, heißt das noch nicht, dass ihnen dann im Ruhestand ausreichend Konsumgüter zu Verfügung stehen."
Die tief greifende Umgestaltung des österreichischen Pensionssystems hat nicht nur durch die Einführung privater Vorsorgemodelle der Finanzbranche gänzlich neue Geschäftsfelder eröffnet, sondern auch zu einer gravierenden Verunsicherung innerhalb der Gesellschaft geführt. Drohen zunehmende Konflikte zwischen den Generationen und ist der erreichte hohe Lebensstandard für die Mehrheit auch im Alter noch finanzierbar? Ein vom Grazer Schumpeter Centrum in der Aula der Universität Graz veranstaltetes „Wirtschaftspolitisches Forum" versuchte während des Diskussionsabends „Alterssicherung über den Kapitalmarkt? Chancen und Gefahren" Antworten auf diese und andere Fragen zu finden. Ein mit GD Dr. Josef Kandlhofer (HV der österr. Sozialversicherungsträger), Univ.-Prof. Dr. Jan-Pieter Krahnen, Univ.-Prof. Dr. Winfried Schmähl und Univ.-Prof. Dr. Theodor Tomandl prominent besetztes Panel diskutierte darüber, wie das Pensionssystem der Zukunft sinnvoll gestaltet sein sollte. Josef Schiffer interviewte während der Veranstaltung den Volkswirt Gunter Tichy für KORSO über seine zentralen Thesen. Wie schätzen Sie die Gefahren der demografischen Entwicklung für das Pensionssystem ein? Wenn wir den Arbeitsmarkt so gestalten können, dass auch ältere Arbeitssuchende eine Beschäftigung finden und zugleich für die meisten Menschen die Lebensarbeitszeit bis zum 65. Lebensjahr ausgeschöpft werden kann, dann sehe ich darin kein Problem für das umlagenfinanzierte System. Es kommt ja nicht darauf an, wie viele Junge und Alte, sondern wie viele Berufstätige und Nicht-Arbeitende sich gegenüberstehen. Zu zweiter Gruppe gehören die Kinder, die Arbeitslosen und die Frühpensionisten, allein letztere machen rund 800.000 Personen aus.
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