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Euratom abschaffen, erneuerbare Energie fördern
Archiv - Nachhaltigkeit und Ökoland
Montag, 13. November 2006
Der Europäische Rat stimmte kürzlich für den Bau des französischen Kernfusions-Forschungsreaktors ITER und sicherte die Finanzierung von 50 Prozent der Konstruktionskosten zu. „Mittels Euratom wird hier ein Milliarden-Euro-Projekt aus Steuergeldern finanziert, obwohl heute schon klar ist, dass hierbei einzig und allein die Atomlobby Gewinne schreiben wird", kritisiert GLOBAL 2000 Anti-Atom-Sprecherin Silva Herrmann. Zwar bietet die Kernfusion Stoff zum Träumen: Mittels Kernfusion soll der Hunger nach Energie gestillt und der Klimawandel gestoppt werden.

 „Das sind falsche Hoffnungen", ist Herrmann überzeugt. „Kernfusion ist zu teuer, vor allem aber ist diese Technologie falls überhaupt erst in circa 50 Jahren einsatzbereit und kommt daher für Klimaschutzmaßnahmen viel zu spät. Dagegen stehen Technologien zur Nutzung von erneuerbaren Energien und zum effizienten Umgang mit Energie bereits jetzt zur Verfügung. Hier muss die breite Markteinführung vorangetrieben werden, statt weiter teure Luftschlösser auf Kosten der SteuerzahlerInnen zu bauen!"
Die Gründung von EURATOM entsprach dem Zeitgeist der 50er-Jahre, als man noch dachte, die Atomkraft sei eine zukunftsfähige Technologie, die gefördert werden müsse. Rund ein halbes Jahrhundert später ist es offensichtlich, dass die Atomkraft die damaligen Erwartungen nicht erfüllt hat, obwohl sie massiv subventioniert und gefördert wurde und wird. „Die EU muss raus aus dieser energiepolitischen Sackgasse und Euratom abschaffen. Von einer eventuellen neuen Bundesregierung unter SPÖ-Führung erwarten wir, dass sie ihr Wahlversprechen hält und im europäischen Kontext Schritte zur Abschaffung von Euratom einleiten wird", so Herrmann. „Steuergelder müssen für sinnvolle Energiepolitik verwendet werden", fordert GLOBAL 2000.

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