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Steirische Hilfe für Kinder mit Kriegstrauma |
Archiv - Soziales | |
Mittwoch, 8. November 2006 | |
Die kosovarischen Delegationsteilnehmer Ramush Lekaj, Ismet Abdulamu und der stv. Unterrichtsminister Fevzi Berisha bedankten sich bei LH-Stv. Kurt Flecker und Emir Kuljuh vom Verein Omega für die erfolgreiche Kooperation.
Der Krieg im Kosovo und die humanitäre Notsituation danach haben bei vielen Kindern tiefe seelische Wunden hinterlassen, wenngleich das Thema inzwischen weitgehend aus unseren Medien verschwunden ist. Das Land Steiermark unterstützt seit fünf Jahren ein umfangreiches Projekt, bei dem LehrerInnen für die Hilfeleistung im täglichen Umgang mit traumatisierten SchülerInnen ausgebildet werden. Eine Delegation von Experten und Politkern aus dem Kosovo weilte Ende Oktober für zwei Tage in der Steiermark, um hier funktionierende Einrichtungen im Bereich Jugendwohlfahrt zu besuchen.
Internationales Hilfsprojekt für kosovarische Schüler. Seit 2002 werden im Kosovo Lehrer trainiert, um die von den Kriegsfolgen traumatisierten Kinder zu begleiten und ihr Leben wieder in normale Bahnen zu lenken, erklärte LH-Stv. Dr. Kurt Flecker: Die Bilder des Krieges setzen sich für immer fest, vor allem Kinder brauchen Unterstützung im Umgang mit dieser Last. Das Projekt zur Ausbildung der Lehrer konnte Dank der finanziellen Unterstützung der steirischen Landesregierung heuer bereits zum fünften Mal in Kooperation mit den Partnerorganisationen Together (Slowenien) und dem Kinderzentrum Center for Promotion of Education for Children (Kosovo) durchgeführt werden, erklärte Dr. Emir Kuljuh vom ebenfalls beteiligten steirischen Flüchtlingsbetreuungsverein Omega. Seminare für die Lehrkräfte. In den fünf Jahren seines Bestehens konnten schon über 800 Lehrer in jeweils mehrtägigen Seminaren ausgebildet werden, die ihrerseits über 20.000 Kindern Hilfe leisten konnten. Die Seminare fanden in der Region Ferizaj im südlichen Kosovo statt. Die Unterstützung für traumatisierte Kinder hatte von Seiten des Vereins Omega bereits im Jahr 1999 begonnen, als hunderttausende Kosovo-Albaner nach Mazedonien geflüchtet waren. Kuljuh berichtet von der erfolgreichen Ausbildung: „Es hat sich gezeigt, dass die Teilnehmer stets praktische Lösungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gesucht haben und sie nicht erwarten, dass Europa die anstehenden Aufgaben für sie übernehmen wird, sondern sie selbstverantwortlich handeln müssen." Psychosoziales Know-how für den Wiederaufbau. Der Besuch der Delegation galt Einrichtungen, wie dem steirischen Kinderbüro, dem Kinderschutzzentrum sowie der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Die Teilnehmer aus dem Kosovo, der stellvertretende Unterrichtsminister Fevzi Berisha, der Leiter des Kinderhilfszentrums in Ferizaj, Ramush Lekaj, sowie der Abteilungsleiter für mentale Gesundheit im Gesundheitsministerium, Ismet Abdulamu, sahen in dem Besuch eine hervorragende Gelegenheit ihr Wissen zu vertiefen und Eindrücke bezüglich der Standards derartiger Einrichtungen zu sammeln. „Es ist unser Ziel, die in der Steiermark gewonnenen Erfahrungen beim geplanten Zentrum für mentale Gesundheit in der Region Ferizaj im Kosovo gewinnbringend in die Praxis umzusetzen", erklärte Berisha. Das Land Steiermark, so erklärte LHstv Dr. Kurt Flecker, sei gewillt, die Unterstützung für die Lehrerausbildung im Kosovo in jedem Fall weiterzuführen, solange sie noch benötigt werde. Josef Schiffer
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