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„Bolognaprozess ist eine Strategie zur Privatisierung des Bildungswesens“ |
Archiv - Bildung | |
Mittwoch, 8. November 2006 | |
Nico Hirtt: „An die Stelle des öffentlichen Unterrichts soll ein nach sozialen Kriterien zweigeteiltes Schulsystem treten, in welchem der Privatsektor die höhere Bildung übernimmt, für die man dann zahlen muss."
In der aktuellen Debatte um die Mängel des Bildungswesens bleibt ein Aspekt zumeist ausgeklammert: Die Frage, ob Schule ein gesellschaftlicher Ort bleiben soll, der allen SchülerInnen gleiche Zukunftschancen durch Bildung bietet – oder ob Ausbildung ebenso wie nahezu alle anderen Lebensbereiche marktgängig werden und dem For-Profit-Sektor anheim fallen soll. Das steirische Komitee zur Sicherung der Qualität an Schulen lud den belgischen Lehrer, Bildungsforscher und Autor Nico Hirtt (L’école sacrifée (Brüssel 1996), Les nouveaux maîtres de l´Ecole (Brüssel, Paris 2005)) zur Diskussion nach Graz ein. Das Thema der Veranstaltung: „Die neuen Herren der Schule". Richard Huber führte für KORSO das folgende Gespräch mit Nico Hirtt. Welche Kräfte stehen hinter der Privatisierung des Bildungswesens, die Sie befürchten? Die Kräfte, die hinter der Privatisierung – oder besser: hinter der Überführung des Bildungswesens in das System der Marktwirtschaft – stehen, sind jene, die die Schule an die Bedürfnisse der Wirtschaft anpassen wollen. Das bedeutet heute vor allem, dass die Schule flexible Arbeitskräfte statt Menschen mit Allgemeinbildung hervorbringen soll.
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