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Satelliten überwachen Luftqualität und Klimaänderung |
Archiv - Wissenschaft und Forschung | |
Mittwoch, 11. Oktober 2006 | |
Zusammenwirken von Politik und Forschung soll Vorbild sein: OOSA-Sprecher Sergio Camacho, Univ.Prof. Dr. Willibald Riedler und Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder (v. l.). Die Einsatzmöglichkeiten von Weltraumtechnologien zur Überwachung der Erdatmosphäre standen im Mittelpunkt eines viertägigen Symposiums, das Mitte September am Institut für Weltraumforschung in Graz abgehalten wurde. Die internationale Konferenz wurde in Zusammenarbeit der UN-Behörde für Weltraumfragen (OOSA) mit der österreichischen Bundesregierung, Joanneum Research und der Europäischen Weltraumbehörde ESA organisiert. Internationale Kooperation für nachhaltige Entwicklung. Den politischen Hintergrund für die wissenschaftliche Erforschung von zivilisationsbedingten Emissionen bildet die Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung (WSSD), die im Jahr 2002 in Johannesburg stattfand. Über 100 Regierungschefs haben damals bekräftigt, die Ziele der Agenda 21 weiter mit Nachdruck zu verfolgen. Einen zentralen Bestandteil dieser Agenda bildet die „Wiener Resolution" der UNO, die den friedlichen Einsatz von Weltraumtechnologien zur Beobachtung der Atmosphäre vorsieht. Ein Beispiel dafür ist die im vorigen Jahr vorgestellte Entwicklung von Werkzeugen zum Management von Wasserressourcen, etwa am stetig schrumpfenden Tschad-See in Afrika, erläuterte der Sprecher der in Wien ansässigen UN-Behörde OOSA, Sergio Camacho. „Die Ergebnisse aus dem UN-Programm sollen den beteiligten Ländern in Bezug auf ihre Umweltpolitik helfen; vor allem in der Dritten Welt gelegene Regionen können durch diese Technologien für die Lösung ihrer Probleme profitieren"; betonte der Doyen der österreichischen Weltraumforschung Univ.Prof. DDr. Willibald Riedler zum Auftakt der Grazer Weltraum-Konferenz. Umweltrisiken frühzeitig erkennen. Über 60 Entscheidungsträger und Spezialisten – sowohl aus staatlichen Institutionen wie auch aus dem privaten Sektor – diskutierten auf der Tagung über die im Einsatz befindlichen Werkzeuge zur weltweiten Überwachung von Luftverschmutzung und Energienutzung. Die technologisch hoch entwickelten Sensoren an Bord von Fernerkundungssatelliten leisten zunehmend wertvolle Dienste und liefern hochauflösendes Bild- und Datenmaterial für diesen Aufgabenbereich. Auch die Datenverarbeitungssysteme haben bei der Speicherung und Auswertung der riesigen Informationsmengen enorme Fortschritte gemacht, sodass die Darstellungen immer komplexere Simulationen der Bedingungen in unserer Atmosphäre erlauben. Das über Jahre hinweg gesammelte Material belegt die Veränderung der Umweltbedingungen und schafft zudem zweifelsfreies Beweismaterial für Bedrohungen und Risiken, die daraus entstehen. Dabei können die Vertreter der einzelnen Länder im Verlauf der Diskussionen mit den Spezialisten selbst entscheiden, welche Technologien sie für geeignet halten, bei der Bewältigung ihrer spezifischen Probleme behilflich zu sein. Weites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten. Einen grundlegenden Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der Weltraumtechnologie lieferte Dr. Lawrence Friedl, der verantwortliche Leiter des Luftgüte-Management-Programms bei der NASA. Im Blickpunkt seiner Betrachtung stand dabei vor allem der Einfluss der Energieproduktion und -nutzung durch den Menschen auf die Erdatmosphäre. Der Zusammensetzung der Atmosphäre gilt dabei das besondere Interesse der NASA-Wissenschaftler: In den vergangenen Jahren wurde eine ganze Reihe von Satelliten, wie TERRA, AQUA und AURA in die Erdumlaufbahn geschickt, um Daten über CO2, Aerosole und andere Spurenelemente in der Atmosphäre zu liefern. Die gewonnenen Daten können mit nur geringer Zeitverzögerung mittels direkter Funkübertragung von den Forschern genutzt werden, um exaktere Prognosen der zukünftigen Entwicklung zu ermöglichen. Dabei spielt nicht nur die Beobachtung der atmosphärischen Bedingungen eine Rolle, erklärte Friedl, sondern auch die Entwicklung von Szenarien in Bezug auf die Energieerzeugung in den kommenden Jahrzehnten. „Ein grundlegendes Umdenken auf dem Energiesektor wird zur Überlebensfrage werden", betonte Friedl: „Die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien und mehr Effizienz in der Nutzung wird für die Stabilisierung des Klimas ebenso entscheidend sein wie die Entwicklung von Methoden zur Bindung bzw. Deponierung des CO2-Anteils in der Luft." Josef Schiffer
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