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Fünf Jahre „Clearing“ für berufliche Integration
Archiv - Arbeit und Wirtschaft
Mittwoch, 11. Oktober 2006
ImageDr.in Margareta Steiner und Katharina Vogrin vom Bundessozialamt (v.l.) freuen sich über die hervorragende Bewertung des Integrationsprojekts „Clearing".

Eine stolze Bilanz konnten die Teilnehmer des vom Bundessozialamt Graz koordinierten Integrationsprojekts Start?klar! Clearing anlässlich des fünfjährigen Bestehens ziehen.

Im Rahmen des festlichen Ereignisses wurde für die zahlreichen Gäste auch die Möglichkeit geboten, in Mini-Workshops inhaltliche Teilaspekte des Clearings näher kennen zu lernen.

Clearing schafft Chancen. Das von der EU als Best-Practise-Beispiel anerkannte Projekt Clearing ist ein Angebot für Jugendliche mit Behinderung, mit sonderpädagogischem Förderbedarf oder sozial-emotionaler Benachteiligung im Alter von 13 bis 24 Jahren. „Der Start in das Berufsleben war für viele junge Menschen nicht möglich, weil sie nach der Schule in das sprichwörtliche ‚Loch‘ fielen", erklärt Dr.in Margareta Steiner, die Landesstellenleiterin des Bundessozialamtes Steiermark.
Daher wurde schon in den neunziger Jahren die Idee geboren, an der kritischen Nahtstelle anzusetzen und in den letzten Klassen der Grundschule die Jugendlichen zu fördern und zu beraten. „Da die Lehrer ihre Schüler am besten kennen, lassen sich dort auch die individuellen Neigungen und Stärken der Jugendlichen feststellen. Auf diesen lässt sich eine realistische und tragfähige Berufswahl aufbauen. In diesem Alter werden die entscheidenden Weichen für das Gelingen einer Integration gestellt. Darum ist das hier investierte Geld optimal eingesetzt, auch weil beachtliche Rücklaufquoten von Sozialabgaben bewirkt werden, ergänzt Steiner.

Regionale Integrationsarbeit bringt’s. „Insgesamt wurden in den vergangen Jahren bereits weit über 4000 junge Menschen darin begleitet, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen", bilanzierte Katharina Vogrin, die zuständige Referatsleiterin des BSA, „17 ClearerInnen haben allein im vergangen Jahr 1074 Jugendliche beraten und die Tendenz ist immer noch steigend."
Das besondere Kennzeichen der Initiative ist, dass sie auf der regionalen Ebene ansetzt und mit Hilfe von Trägervereinen vor Ort durchgeführt wird. Die Clearing-MitarbeiterInnen erstellen zusammen mit den Jugendlichen in der sechsmonatigen Betreuungsphase einen Integrationsplan.

Ausgezeichnete Ergebnisse. Die auf der Festveranstaltung präsentierte Evaluierung fiel zur Freude der beteiligten Vereine und Förderstellen äußerst positiv aus. Mag. Barbara Willsberger vom unabhängigen Institut L&R betonte, dass noch kein Projekt so ausgezeichnete Ergebnisse erreicht hat. Besonderes Lob fanden die „gute Verankerung in der Region sowie der individuelle Ansatz der professionellen Beratung". Das schlägt sich auch darin nieder, dass bei den mit Clearing betreuten jungen Menschen der Anteil von Arbeitslosen nur halb so groß ist als in der Gruppe, die das Clearing nicht durchlaufen haben.
Josef Schiffer

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