Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
AMS intensiviert Qualifizierungsförderung
Archiv - Soziales
Mittwoch, 8. Februar 2006
ImageBis zum Jahr 1999 widmete sich die heute 43-jährige Andrea Christiner ausschließlich der Erziehung ihrer beiden Kinder und dem Architektur-Studium. Danach arbeitete sie immer wieder freiberuflich bzw. befristet an verschiedenen Projekten im Baubereich, ihre Diplomprüfung (mit der Diplomarbeit) hatte sie aus Zeitgründen bis dahin nicht ablegen können.
Um ihre beruflichen Chancen auszuloten bzw. um diese zu verbessern, wandte sich Christiner schließlich ans Arbeitsmarktservice Graz, das sie an NOWA vermittelte, einen von neun steirischen AMS-geförderten ZAM-Ausbildungsträgern („Zentren für Ausbildungsmanagement für Frauen und Betriebe"), die mit ihrem Angebot die gesamte Steiermark flächendeckend versorgen.

Übers AMS zu Karriereberuf und Studienabschluss. Im Rahmen der Ausbildungsplanung bei NOWA wurden zunächst Weiterbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in verwanden Bereichen recherchiert. Bald darauf tat sich eine Jobchance beim steirischen Bauunternehmer Leitner auf, zu deren Realisierung jedoch eine Ausbildung zur Bauplanerin notwendig war, die Andrea Christiner anschließend im Rahmen einer AMS-ZAM-Implacementstiftung absolvierte. Der praktische Teil der fünf Monate dauernden Ausbildung wurde bereits beim Bauunternehmen selbst absolviert, die theoretische Schulung erfolgte in der NOWA-Akademie. Seit Jänner 2005 arbeitet DI Andrea Christiner (die mittlerweile ihre Diplomprüfung abgelegt hat) im Rahmen eines Dienstverhältnisses im Bereich Planung beim Unternehmen Leitner.

Enge Kooperation mit den regionalen Unternehmen. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Steiermark, Dr. Herta Kindermann-Wlasak: „Das Erfolgsrezept unserer steirischen Zentren für Ausbildungsmanagement liegt vor allem in der intensiven Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Nur in Kooperation mit den Betrieben können wir den Frauen auf konkrete Dienstverältnisse hinzielende, punktgenaue und bedarfsgerechte Nach- und Zusatzqualifizierung sinnvoll angedeihen lassen. Davor leisten wir intensive Hilfestellung bei grundlegenden Fragen der beruflichen Orientierung, der Karriereplanung. Gerade das dargestellte Beispiel zeigt die Effizienz des ZAM-Prinzips, in dessen Rahmen zunächst mehrere realistische Alternativen ins Auge gefasst werden und danach intensive Unterstützung bei der Realisierung eines konkreten Zieles erfolgen kann. Im vorliegenden Fall war unsere Unterstützung offensichtlich sogar Katalysator für einen entsprechenden Studienabschluss."

Schwerpunkt Frauenqualifizierung wird weiter ausgebaut. Das aktuelle Sonderprogramm der Bundesregierung erlaubt eine Intensivierung der Qualifizierungsmaßnahmen für Frauen. 2005 gab es 13.700 Zugänge von Frauen in Qualifizierungsmaßnahmen, 2006 werden es 15.700 sein. Auch Frauen mit mittlerer Ausbildung – etwa Absolventinnen berufsbildender mittlerer Schulen oder Frauen mit abgeschlossener Lehre – können in den Genuss geförderter Qualifizierungsmaßnahmen kommen, „weil gerade bei Frauen dieser Ausbildungslevel oft nur schlechte berufliche Perspektiven bietet", betont Kindermann-Wlasak.

Ein weiterer Schwerpunkt bei Schulung und auch bei der Beschäftigungsförderung wird auf die Zielgruppe der Wiedereinsteigerinnen gelegt. Dabei werden sowohl Anpassungsqualifizierungen angeboten, die eine bereits erworbene Ausbildung ergänzen, wie auch gänzlich neue Qualifizierungen. Ein besonderes Ziel des AMS Steiermark ist es, Frauen für technische und handwerkliche Berufe auszubilden. Alle diese Maßnahmen werden über die ZAM abgewickelt. „Zugang zu den Fördermaßnahmen haben nicht nur Frauen, die eine AMS-Leistung wie Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe beziehen, sondern alle, die aktuell ohne Arbeit sind", betont Kindermann-Wlasak. Voraussetzung ist freilich in jedem Fall eine Vormerkung beim AMS und die Befürwortung einer Qualifizierungsmaßnahme durch die/den zuständige/n AMS-BetreuerIn.

 



» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >