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EUREGIO eröffnet neue Chancen für die Grenzregionen
Archiv - Wissenschaft und Forschung
Sonntag, 11. Juni 2006
Imagev.l.: Mag. Lasse Kraack (EU-Regionalmanagement), KR Reinhold Purr, Melita Cimerman (Vizebgmin. von Maribor), Mag. Rudi Roth, Mag. Peter Perkonigg (Steirische Wirtschaftsförderung)

Weg von künstlichen Grenzen – hin zu wettbewerbsstarken Wirtschafts- und Technologieregionen.

Das ist der Leitgedanke der Technologieachse Graz-Maribor, die sich in den letzten Jahren im Rahmen der grenzüberschreitenden Arbeit der Euregio als Dachmarke für technologieorientierte Kooperationen zwischen den beiden Wirtschaftsräumen Slowenien und Steiermark entwickelt hat. Eine Reihe von Einzelprojekten – wie etwa im Werkstoffbereich – haben die vielschichtigen Kooperationspotenziale in konkrete und wirtschaftlich messbare Erfolge umgemünzt. „Bemerkenswert ist, dass wir sogar slowenische Unternehmen bei der Betriebsansiedelung in Österreich erfolgreich unterstützen konnten", freut sich Mag. Peter Perkonigg von der Geschäftsführung der Steirischen Wirtschaftsförderung.

Mehr als 2,4 Mio Menschen. Vorrangiges Ziel der Euregio ist es, die Entwicklungshemmnisse beiderseits der Grenzen abzubauen und grenzüberschreitende Netzwerke zwischen den Gemeinden, der Wirtschaft, den Bürgern, Vereinen und Verbänden aufzubauen. Das EUREGIO-Gebiet umfasst auf steirischer Seite (ca. 830.000 Einwohner) die Bezirke Voitsberg, Graz, Graz-Umgebung, Deutschlandsberg, Leibnitz, Radkersburg, Weiz, Hartberg, Feldbach und Fürstenfeld sowie auf slowenischer Seite neben den Regionen Podravje, Pomurje, Savinjska auch Teile der Region Koroska. Im gesamten Kooperationsraum leben zurzeit mehr als 2,4 Millionen Menschen. Derzeitiger Vorsitzender ist der ehemalige Landtagspräsident KR Reinhold Purr.

Förderung grenzüberschreitender Wirtschaftsräume. Im Rahmen der Veranstaltung „360° Closer together" in der Steinhalle Lannach wurde Bilanz über die in letzten 6 Jahren durchgeführten Kooperationsprojekte mit Slowenien gezogen: „Der Bogen der von der Euregio betreuten Projekte spannt sich von der Wirtschaft über den Tourismus, die Landwirtschaft, der erneuerbaren Energie bis zum Bereich Telekommunikation und Qualifizierung erklärt Reinhold Purr, Obmann der Euregio. Im Zeitraum 2000-2006 wurden mehr als 22 Millionen Euro in grenzüberschreitende Projekte investiert. Die „Euregio bietet uns große Chancen unterentwickelte Grenzräume attraktiver zu gestalten." so Melita Cimerman, Vizebürgermeisterin von Marburg. Die Einbindung von ungarischen und burgenländischen Projektpartnern ist ab 2007 vorgesehen und für Honorarkonsul Rudi Roth „eröffnen sich daher gute Perspektiven für Kooperationsprojekte steirischer Unternehmungen in Westungarn, zumal die ungarische Regierung große Anstrengungen unternimmt, die Innovationsfähigkeit ungarischer KMUs zu stärken".

Neue Chancen. Dass die Euregio in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit richtungweisende Akzente setzt, zeigte sich am 1. Juni in Marburg. Mehr als 130 TeilnehmerInnen aus Österreich und Slowenien beteiligten sich am bilateralen Forum „Grenzüberschreitende Umweltkooperationen als Wettbewerbsfaktor". Wesentliche Themen waren die nachhaltige Raum- und Umweltplanung und Möglichkeiten der Kooperation bei Umweltprojekten im Hinblick auf die neue Förderperiode 2007 bis 2013. Boris Sovic, Bürgermeister von Marburg und Promotor der Euregio Steiermark-Slowenien, bestätigte, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein langfristiger Prozess ist, der aber mit neuen Chancen für alle Beteiligten verbunden ist.
Manfred Unterholzer

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