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Plastik und Malerei, Apfelbäumchen und Sebastian
Archiv - Kultur
Donnerstag, 11. Mai 2006
Image Klaus Mosettig und Holzplastik

In Unterscheidung der Kategorien Plastik und Skultpur versteht der 1975 in Graz geborene Klaus Mosettig seine im Studio der Neuen Galerie präsentierten Apfelbäumchen als „Aufbauplastik", nachdem die Bezeichnung Skulptur semantisch das Herausschlagen einer Form aus einem Material transportiert.

 Seit dem Jahr 2001 kultiviert der bei Bruno Gironcoli ausgebildete Bildhauer auf seinem „Atelier-Balkon" Apfelbäume, denen er jeweils verschiedene, einem Thema entsprechende Apfelsorten anpfropft. In einem kunsttheoretischen Kontext verbindet er damit Elemente von Land Art und Gartenkunst bzw. Gärtnerei und bringt die solcherart in mehrfachem Sinn veredelten Werke im Zwischenbereich von Natur und Kunst in den White Cube der Galerie. Die ohnehin schon kultivierten Apfelbäume werden von Mosettig insofern nach eigenen Intentionen manipuliert, als er sie mittels Veredelung durch mehrere namentlich verwandte Apfelsorten einem Thema zuordnet wie Raumschiff Enterprise oder dem Jungfernapfel. Parallel zur Entwicklung der Pflanzen im Holzplastik genannten Projekt fertigt Mosettig Konstruktions- und Zustandszeichnungen entsprechend dem Wachstumsverlauf der Bäume an.

ImageEiner nur wenig bekannten Künstlerin ist eine Ausstellung in der Hofgalerie gewidmet. Grete Yppen wurde 1917 in Liesing / NÖ geboren und lebt in Wien. Sie gehört zur ersten Malergeneration Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach Studien bei Herbert Boeckl und an der Accademia die belli Arti di Brera in Mailand entwickelte sie seit Mitte der 1950er Jahre eine Bildsprache, die durch Konstruktion, Gestik und Abstraktion gekennzeichnet ist. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Abstraktion des Menschenbildes und landschaftliche Assoziationen. In den ausgestellten Arbeiten von Malerei und Grafik zwischen 1955 und 1995 tritt besonders die sukzessive Entwicklung um das Thema des Hl. Sebastians hervor, das in kleineren Arbeiten auf Papier wie vorbereitet erscheint, bis es in großformatiger, gestisch und kraftvoller Malerei auf die Leinwand gebracht wurde.

Beide Ausstellungen sind bis zum 5. Juni in der Neuen Galerie Graz zu sehen. Informationen unter www.neuegalerie.at
Wenzel Mraček

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