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Mittwoch, 8. Dezember 2010
Compilation "The Song Not The Singer" | Hugo Race - Fatalists Geld ist eine papiergebundene Illusion, heißt es so schön – oder eigentlich heißt es das gar nicht – wir behaupten es einfach mal so. Schließlich basiert es, das Geld, auf wenig stofflicher Grundlage und wird zunehmend von anderen Darstellungsformen wie Fonds, Aktien, Sparbüchern oder Kreditkarten abgelöst, die aber selbst eher in binärer Form durch Datenräume flottieren. Daher: Gold! Diesem Anlagetipp würde im Regelfall auch der Volksmund zustimmen (hielte sich aber genau dann wieder nicht an sein eigenes Diktum) und riete zum Schweigen. Antizipiert hat diesen Trend Wolfgang Pollanz, Mastermind des mittlerweile europaweit stilprägenden pumpkin records-Labels, und widmete seinen aktuellen Sampler der Absenz der Stimme. „The Song Not The Singer“ heißt eben dieser Sampler und versammelt 14 reine Instrumental-Beiträge unterschiedlichster musikalischer Provenienz. Die Curbs schrummeln an den Gitarren, Thalija nimmt Anleihen beim Italowestern und der offenbar neu gegründete Quellenchor stellt die Behauptung auf, dass man auch die Stimme rein instrumental verwenden kann. Unsere Empfehlung fürs Portfolio: 40% Ländereien und Häuserzeilen, 30% Blattgold auf Torte, 30% „The Song Not The Singer“.
Wer auf gesangliche Darbietungen nicht verzichten möchte, sollte die Anschaffung des Albums Fatalists von Hugo Race (Gusstaff Records) in Erwägung ziehen. Das aus Australien stammende Gründungsmitglied der Bad Seeds trennte sich bereits nach dem Debutalbum From Her To Eternity (1984) von Nick Cave und rief die legendäre, bis 1989 aktive Band The Wreckery ins Leben. Danach verschlug es Race nach Europa, wo er als Produzent arbeitete und mit der Band True Spirit eine treue Fanbasis bedient. Gemeinsam mit Chris Brokaw (Codeine) und Chris Eckman (Walkabouts) nahm er unter dem Namen Dirtmusic in den vergangenen Jahren zwei Alben auf, bevor er sich nun, mittlerweile in Catania am Fuße des Ätna lebend, in einer krankheitsbedingten Tourpause einem ungeplanten Soloalbum widmete, das zu den besten Arbeiten seiner langen Karriere zählt. Das zurückhaltende und überwiegend akustische Werk umfasst acht intensive Songs in bester australischer Songwritertradition. Gemeinsam mit dem Gitarristen Antonio Gramentieri und unter Beteiligung einer Geigerin aus Arizona entstand das Album unter dem Eindruck der Einsamkeit und Trostlosigkeit der Landschaft rund um das Studio im italienischen Hinterland.
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