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Steirische Solar-Kühlanlage bricht Weltrekord
Montag, 13. September 2010
(pr) Hightech-Ideen made in Styria gehen um die Welt: Die steirische Solartechnikfirma SOLID hat nach Abschluss eines Vertrages mit dem United World College in Singapur die Errichtung einer Kühlungsanlage in Singapur in Angriff genommen. Mit einer Gesamtfläche von 3.900 m2 und einer Energielieferung von ca. 2.200 MWh im Jahr wird die Anlage damit die größte solare Kühlanlage der Welt darstellen. Im Frühjahr 2011 soll die Anlage auf dem für 2.500 Studenten ausgelegten Campus in Betrieb gehen.

Wachstum in Übersee. Die wirtschaftlich rapid wachsenden Länder Asiens stellen den großen Hoffnungsmarkt für die Solarindustrie dar, zumal die Sonne in jenen Breiten noch viel großzügiger scheint als in Mitteleuropa. Und das Potenzial ist enorm: Rund drei Viertel der in den Tropen verbrauchten elektrischen Energie wird von Klima- und Kühlanlagen verbraucht, betont SOLID-GF Dr. Christian Holter: „Die Märkte in Übersee, und hier vor allem Asien, sind für unser Unternehmen von zentraler Bedeutung. Während Europa noch immer auf fossile Energieträger präferiert, setzen asiatische Staaten und die USA offensiv auf die Nutzung von erneuerbarer Energie, wobei Solarwärme natürlich eine große Rolle spielt.“ Mit rund 30% ist SOLID der Weltmarktführer auf dem Gebiet der solaren Kühlung und will, so GF Franz Radovic, mit Hilfe solcher Vorzeigeprojekte weiterhin konsequent ausbauen.

Energie-Contracting als wegweisendes Modell. Finanziert wird das 4,2-Millionen-Euro-Projekt über ein Anlagen-Contracting-Modell mit der RLB Steiermark über deren Tochter in Singapur. Das heißt, dass die Schule nicht die Anlage selbst, sondern nur die Benützung und Betreuung bezahlt. „Für uns ist das ein ganz besonderes Projekt“, erklärt RLB Auslands- und Kommerzkundenvorstand Mag. Johann Jauk: „Raiffeisen engagiert sich schon seit langem für den Klimaschutz, und Asien ist außerdem für die steirische Industrie ein ganz wichtiger Markt, auf dem wir heimische Unternehmen mit unserem Know-how unterstützen können.“
Rund zwei Drittel der Wertschöpfung werden in der Steiermark erzielt und sichern Arbeitsplätze auf dem Wachstums-Sektor der erneuerbaren Energie. Die hocheffizienten „Gluatmugl“-Kollektoren werden in Österreich von Oekotech, einer Tochterfirma der SOLID Österreich Gruppe, hergestellt. Bis zur Halbzeit des über 20 Jahre laufenden Vertrags will man die Investitionskosten hereinbekommen haben. Ein weiteres, ähnliches Projekt von SOLID entsteht demnächst in Abu Dhabi beim „Desert Learning Center“, das Schülern und Studierenden den Lebensraum Wüste näherbringen soll.
l Josef Schiffer
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