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Teza – eine äthiopische Geschichte
Donnerstag, 10. Juni 2010
Aktuell im Kino Anberber kehrt 1990 aus Deutschland in sein Heimatdorf in Äthiopien zurück. Er hat ein Bein verloren und geht an Krücken. In den nächsten Tagen wird er von Erinnerungen aus den Kinderjahren heimgesucht, er weiß aber nicht mehr, wie er sein Bein verloren hat. Nachts leidet Anberber unter schrecklichen Albträumen. Er verliert sich zusehends in einer Fantasiewelt und seine Mutter lässt ihn einem Reinigungsritual unterziehen. Da tauchen erste Erinnerungsfetzen auf, sie führen nach Köln und ins Jahr 1970, als Äthiopien noch unter dem Regime Selassies stand, Anberber Medizin studierte und sich zusammen mit Freunden für den Sturz der Monarchie im Heimatland und für eine bessere Welt engagierte.

Haile Gerima wurde als Sohn eines Bühnendichter und Stückeschreibers 1946 in Äthiopien geboren. Er wanderte 1968 in die USA aus, Studien an der Goodman School of Drama (Chikago) und an der UCLA (Los Angeles); seit 1972 international ausgezeichnetes Filmschaffen – auch internationale Kinoerfolge gelangen.
Mit: Aaron Arefe, Abeye Tedla, Takelech Beyene, Teje Tesfahun, Nebiyu Baye, Wuhib Bayu, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Veronika Avraham. Buch & Regie: Haile Gerima. Kamera: Mario Masini. Musik: Vijay Iyer & Jorga Mesfin. Äthiopien / Deutschland / Frankreich 2010. 140 min.
35 mm. 1:1,85. Farbe. Dolby Digital. Amharisch. OmU. Ab 14.
www.tezathemovie.com
Auszeichnungen beim Filmfestival Venedig, beim Panafrikanischen Filmfestival Ouagadougou und beim Internationalen Filmfestival Karthago.
Dieses inhaltlich wie stilistisch herausragende Epos baut vor allem durch seine Rückblenden eine grosse Spannung auf... Die Idylle zwischen Hügeln und See bildet einen starken Kontrast zu den individuellen und sozialen Tragödien, die die Familien und Dorfstrukturen sprengen. (Le monde diplomatique)

Ein kraftvolles Epos über die Folgen des Totalitarismus, wie man es aus Afrika kaum je gesehen hat. (NZZ am Sonntag)

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