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Wenn Licht und Schatten komponieren |
Mittwoch, 18. November 2009 | |
„Ein Auge geschlossen“ – und mit dem Blick wird Flüchtiges fixiert: Die Nürnberger Künstlerin Sabine Richter zeigt fotografische Architekturdetails im Museum der Wahrnehmung.
Scharfe Kanten gebauter Natur, darauf Reflexionen von Bäumen, Schatten. Oder aber Baustahl, Schalungsplatten, Schienen, die Raster ergeben. Spiegelungen auf Glasflächen, durch scheinen verwirrte Trägerstrukturen. Lichtzeichnungen auf Beton. Schichtungen und lineare Muster. Strukturen und Spuren. Sabine Richter begrenzt ihren und unseren Blick. So ist „Magenta I-XII“ die simple Spiegelung der umgebenden Farbe in aufgestellten Abdeckungen. Festgehalten in nur geringer Auflösung auf der prominenten Baustelle in der neuen Grazer Messehalle, die hier eine reduzierte Skulptur eigens für die Künstlerin aufzurichten scheint. Das Unmittelbare, das Licht festzuhalten, so, wie die Künstlerin es gesehen hat. Ohne Nachbearbeitung oder Beeinflussung. Die Kombination mehrerer Blickwinkel und Perspektiven, die den Raum zerteilt und ihn jene Eindeutigkeit verlieren lässt, der klare, moderne Architekturen meist verhaftet sind. In „Screen“ führt Sabine Richter eine 250-teilige Fotoserie als Video vor, aufgenommen am Institut für Pflanzenphysiologie in Graz: wanderndes Tageslicht auf einer metallischen Oberfläche. Den dazugehörigen hoch auflösenden Einzelbildern dieser Fotoarbeit, die ebenfalls zu sehen sind, haftet eine fast aquarellhafte Zartheit an. Ein sanfter Zugang, der bewegende Bilder erzeugt. Wenn das Reale mit dem Ephemeren eine so gewandte Bildverbindung eingeht, wird die Unterscheidung unwichtig, ist das Entwirren, Enträtseln kaum mehr erstrebenswert. Die Uneindeutigkeit triumphiert und mit ihr die Formen, die auf den Projektionsflächen der Architektur in kurzen Momenten aufblitzen. | ep Die Ausstellung „Ein Auge geschlossen“ ist noch bis 19.Februar 2010 im MUWA zu sehen.
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