Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Von Stübing über Graz bis Kalsdorf: Last Exit Wasserkraft
Donnerstag, 17. September 2009

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Foto und Montage: Energie Steiermark
Weniger Strom verbrauchen oder mehr Strom produzieren? Die SteirerInnen haben sich offenbar für die zweite Möglichkeit entschieden. Mangels der Durchsetzbarkeit umweltfreundlicher Alternativen halten Klimaexperten Wasserkraftwerke für das kleinste Übel. Die einzelnen Standorte bleiben allerdings umstritten – besonders jener der Staustufe Graz.

Die Steiermark im Jahr 2009: Trotz Sanktionsdrohungen gemäß dem Kyoto-Protokoll steigt der Gesamtenergiebedarf kräftig weiter. Die Zuwachsraten beim elektrischen Strom liegen noch höher. Jägerschaft und Landschaftsschützer wehren sich erfolgreich gegen den Ausbau der Windkraft. Die Politik hat Angst, die Errichtung von Photovoltaikanlagen durch entsprechend hohe Zuschläge auf die Stromtarife zu fördern. Der steirisch-französische Landesenergieversorger steht durch eine massive Fehlentscheidung vor acht Jahren ohne eigene Kraftwerke da; das Geschäft mit der dank gestiegener Preise wieder rentablen Stromproduktion macht der Verbund, dem er damals seine Wasser- und thermischen Krafwerke um das Linsengericht einer 5-Prozent-Beteiligung überlassen hat. Jetzt will die Energie Steiermark das verlorene Terrain wettmachen – und (gemeinsam mit dem Verbund) im Jahresrhythmus Wasserkraftwerke an der Mur bauen, eines davon soll zwischen Puchsteg und Puntigamerbrücke in Graz entstehen. An der Eignung dieses Standorts äußern allerdings nicht nur Naturschützer Zweifel.
 
Grüne zwischen Hammer und Amboß. Ende Juli verkündete der neue Energie-Steiermark-Chef Oswin Kois in einem Interview über die Lage des Unternehmens en passant, er habe bereits mit dem Grazer Bürgermeister über eine Staustufe Graz gesprochen – diese solle nicht nur Strom erzeugen, sondern auch „die Mur zu einer attraktiven Freizeitzone in der Landeshauptstadt machen“. Bürgermeister Siegfried Nagl griff das ESTAG-Projekt begeistert auf und äußerte den Wunsch, er wolle kein gewöhnliches, sondern ein „Design-Wasserkraftwerk“ errichtet wissen. Die negative Reaktion seiner grünen Koalitionspartnerin auf sein Ansinnen kam wenig überraschend, zumal Nagl den Grünen in einem Interview ausrichten ließ, er werde sich neue Mehrheiten suchen, wenn binnen Jahresfrist „akkordierte Großprojekte“ nicht auf Schiene seien. Bloß: Von einem Murkraftwerk in Graz ist im schwarz-grünen Koalitionsabkommen keineswegs die Rede. Und natürlich weiß auch die grüne Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, dass eine Zustimmung zu einem Kraftwerksbau in Graz mit grünen Traditionen brechen und einen Gutteil der umweltbewegten Stammwählerschaft vertreiben würde.


Weniger verbrauchen oder mehr produzieren. Dennoch tun sich die Grünen natürlich schwer, ihre Gegnerschaft zu einem Wasserkraftwerk zu argumentieren – schließlich ist es deutlich umweltfreundlicher als die ebenfalls angedachten neuen Gaskraftwerke im Großraum Graz. Würde die gleiche Menge Strommenge, wie sie die Staustufe Graz erzeugt (74 Gigawattstunden jährlich, das entspricht dem Verbrauch von ca. 20.000 Haushalten) in thermischen Kraftwerken produziert, so würden an die 60.000 Tonnen CO2 jährlich zusätzlich anfallen; die beiden Kraftwerke Gössendorf und Kalsdorf vermeiden zusammen ca. 100.000 und die beiden Kraftwerke im Norden von Graz ca. 80.000 Tonnen CO2. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass der Landesenergiebeauftragte Wolfgang Jilek im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung seinen Sanktus zu den Kraftwerksbauten in Gössendorf und Kalsdorf gab und auch der Staustufe Graz nicht ablehnend gegenübersteht – allerdings mit grundsätzlichen Vorbehalten. Denn: „Bis 2020 soll der Energieverbrauch in den EU-Mitgliedstaaten um 20% sinken – und das ist meiner Einschätzung nach nicht nur sinnvoll, sondern durchaus möglich. Statt dessen legen wir in Österreich aber jährlich um 1 bis 1,5% zu, und beim Strom liegt die Steigerung sogar bei 3 bis 4 Prozent. Solange man die Menschen nicht dazu bringt, weniger Energie zu verbrauchen, müssen die Produktionskapazitäten ausgeweitet werden. Wenn dazu aber neue Gaskraftwerke errichtet werden, können wir unsere Klima-Ziele schlichtweg vergessen.“ So bleibe eben nichts anderes übrig, als die zusätzlich benötigten Strommengen aus erneuerbaren Energieträgern zu gewinnen. Auch da gibt es Alternativen zur Wasserkraft, die aber nicht ausgeschöpft werden. „Es wäre ohne weiteres denkbar, die zusätzlich benötigten Kapazitäten aus Photovoltaik zu gewinnen“ sagt Jilek – aber dazu fehlt es an attraktiven Einspeistarifen wie in Deutschland. Ebenso denkbar wäre die verstärkte Nutzung von Windkraft: „Aus Windkraftwerken könnte man 4 bis 5 Prozent des steirischen Srombedarfs abdecken, derzeit ist es nur die Hälfte“, ärgert sich der Landesenergiebeauftragte. „Da geht es um Standorte, die bereits auf ihre Effizienz hin überprüft wurden, deren Realisierung aber von der lokalen Bevölkerung verhindert wird.“ Die Wasserkraft sei damit einer der letzten – „durchaus nicht besonders begrüßenswerten“ Auswege, die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen.
Für die Energie Steiermark sind die neuen Kraftwerke jedenfalls (über)lebensnotwendig: 2001 hatte nämlich die ÖVP-/FPÖ-Mehrheit in der Landesregierung die Übergabe der Wasser- und thermischen Kraftwerke der STEWEAG und STEG an den Verbund beschlossen – gegen eine mickrige 5%-Beteiligung der Energie Steiermark (damals ESTAG) an der Austrian Hydro Power, der Wasserkraftwerks-Firma des Verbunds. Damals war man offenbar den Behauptungen der neoliberalen Ideologieproduzenten aufgesessen, dass durch die Deregulierung des Marktes der Strom auf Dauer billig bleiben werde und an der Produktion von Elektrizität nie mehr ein roter Heller zu verdienen sei. Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens A.T. Kearney im Auftrag der österreichischen Elektrizitätsunternehmen prognostiziert, dass die Strompreise für Haushaltskunden bis 2020 um 41% steigen werden, vor allem wegen des zu erwartenden Anstiegs bei Öl und Gas als Primärenergieträger. Wer da seinen Strom selbst aus Wasserkraft erzeugt, ist fein heraus, weil er ohne wesentlich steigende Kosten von den hohen Endkundenpreisen profitieren kann.

Fischotter-Leitzäune und Teiche für Libellen. Nun holt die Energie Steiermark – mit einer 50-Prozent-Beteiligung des Verbundes an allen Wasserkraft-Projekten – wieder verlorenes Terrain auf: Die Kraftwerke nördlich von Graz – Gratkorn/Hartboden mit 9,5 Megawatt und Stübing/Eggenfeld mit 11,4 Megawatt – sollen, eine erfolgreiche Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgesetzt, 2013 bzw. 2014 in Betrieb gehen und dann Strom für insgesamt 26.500 Haushalte liefern. Die beiden Wasserkraftwerksprojekte südlich von Graz in Gössendorf und Kalsdorf (Gesamtleistung: 37,2 Megawatt, Fertigstellung 2012 und 2013) haben schon im März 2008 die Umweltverträglichkeitsprüfung passiert – gegen die wütenden Proteste von Umweltschützern, weil sie im Landschaftsschutzgebiet und in einem vom Europarat als Biogenetisches Reservat ausgezeichneten Territorium gebaut werden. „Von 156 Millionen Euro Investitionsvolumen sind 25 Millionen in ökologische Maßnahmen geflossen“, kontert Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik unter Verweis auf eine in der Tat beeindruckende Liste: Insgesamt über 100 Einzelmaßnahmen sollen verwirklicht werden, vom Fischotter-Leitzaun über die Errichtung spezieller Libellengewässer bis zur Lockerung des Bodens nach den Baumaßnahmen. „Niemals zuvor hat es bei einem einzelnen Projekt eine solche Vielzahl an Ausgleichsmaßnahmen gegeben“, unterstreicht Harnik. Und: „Wir wollen mit den Naturschützern im Dialog bleiben, natürlich auch, was die Staustufe Graz betrifft.“
Diese halten das Kraftwerk in Graz allerdings für ebenso entbehrlich wie jene in Gössendorf, Kalsdorf, Stübing und Gratkorn: „Einsparungen und Effizienzsteigerung bestehender Wasserkraftanlagen in der Steiermark machen die Zerstörung der steirischen Natur völlig unnötig“, wettert Arno Mohl, Naturschutzexperte des Word Wildlife Found (WWF). Besondere Sorgen machen sich die Naturschützer um den Bestand des Huchens, von dem es laut Steven Weiss vom Institut für Zoologie der Universität Graz mehrere hundert Exemplare im Großraum Graz geben soll. Das Kraftwerk würde die Verfügbarkeit von Futterfischen und von Laichplätzen einschränken. Während man von Seiten der Energie Steiermark heute strikt auf ausstehende Gutachten verweist, die klären sollen, ob überhaupt eine nennenswerte Huchenpopulation in Graz existiert, könnten findige Naturschützer allerdings auf den Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung für die Kraftwerke Gössendorf und Kalsdorf verweisen, in welchem der Projektwerber selbst betont, „dass der Huchen zwar im Stadtgebiet von Graz in allen Altersstufen vorhanden sei, jedoch nicht im Vorhabensgebiet.“

„Natur“ ist ein dehnbarer Begriff. Alle diese Fragen werden alledings nicht zum ersten Mal diskutiert: Der Bau eines Murkraftwerkes im Gebiet der Landeshauptstadt ist keine neue Idee. Schon in den achtziger Jahren gab es mehrere von Architekten – u.a. von Hubert Riess – durchgeführte Studien, die auf eine Anhebung des Murwasserspiegels durch Staubauten drängten, weil sich die Mur durch die Regulierung im späten 19. Jahrhundert immer mehr eintieft. Damals wurde der Lauf des Flusses von Graz bis zur ungarischen Grenze in ein möglichst gerades Bett gezwungen – ihr Lauf ist heute also, auch wenn es durch die üppige Vegetation an den Flußufern so aussehen mag, keineswegs „natürlich“. So berichtet der Grazer Botaniker und Pflanzengeograf Rudolf Scharfetter schon 1915 in seinem Buch über „Die Murauen bei Graz“ ausführlich über die Folgen der unter Franz Ritter von Hochenburger 1875 bis 1891 durchgeführte Flussregulierung. Innerhalb weniger Jahre tiefte sich damals die Flusssohle bei der Murbrücke in Puntigam um zwei Meter ein, insgesamt wurden „869,5 Hektar alte Flußbette abgebaut, aufgelandet und für die Kultur gewonnen“ – das entspricht grob geschätzt einem Streifen von jeweils 40 Meter Breite links und rechts der Mur zwischen Graz und der ungarischen Grenze und damit wohl im Wesentlichen der gesamten „natürlichen“ Au-Landschaft.
 
Verschiedene Interessen – verschiedene Varianten. Eine umfassende „Murstudie“, bei der ebenfalls die Hebung des Wasserspiegels im innerstädtischen Gebiet im Mittelpunkt stand, wurde 1992 vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Technischen Universität Graz erstellt. Dabei wurden fünf innerstädtische Standorte zwischen dem Entenplatz und dem Augarten untersucht; der Standort Augarten biete, stellte damals eine vom Wasserbau-Professor Günther Heigerth betreute Diplomarbeit fest, „die besten Möglichkeiten, die städteplanerischen Aufgaben zu erfüllen und durch den erfolgten Aufstau der Mur wieder mehr ins Grazer Stadtbild zu verankern.“ Auch die notwendigen Eingriffe in den Augarten hielten sich in engen Grenzen, meinten die beteiligten Fachleute.
Ebenfalls in den Neunzigern entwickelte dann eine ARGE, bestehend aus den Elektrizitätsversorgern STEG und STEWEAG (beide nun unter dem Dach der Energie Steiermark vereint) und den damaligen Grazer Stadtwerken (heute: Graz AG) in den 90er Jahren ein Kraftwerksprojekt, bei dem naturgemäß die wirtschaftlichen Erträge und nicht der stadtplanerische Aspekt im Mittelpunkt standen. Während ein Kraftwerk mit Standort Augarten unter 10 Megawatt Leistung bringen würde, wären die von der ARGE genannten weiter südlich liegenden Standorte Kabelsteg und Puchsteg mit 13,8 respektive 14,7 Megawatt deutlich wirtschaftlicher. Als dritter möglicher Standort wurde von der ARGE damals die so genannte Olympiawiese am linken Murufer zwischen Puchsteg und Puntigamer Brücke genannt. Eben dort soll nun das geplante Kraftwerk entstehen – und mit 16,3 Megawatt Leistung noch mehr Ertrag bringen als die beiden weiter nördlich liegenden Varianten.
 
Olympiawiese: kein geeigneter Standort? Folgt man allerdings dem Vergleich von Projektvarianten, den der Wasserbauer Klaus Mittermayr in den neunziger Jahren im Rahmen der Murstudie der Technischen Universität unternommen hat, so fällt genau für diese das Urteil vernichtend aus: „Nachdem vorerst alle drei Varianten [Kabelsteg, Puchsteg, Olympiawiese] als technisch machbar eingestuft und im Detail näher untersucht wurden, ergab sich das vorzeitige Ausscheiden des Standortes Olympiawiese“, heißt es da wörtlich. Unter anderem seien ,Aufhöhungen‘ bis zu 4,5 Meter erforderlich, „die noch dazu in sehr sensiblen Bereichen der Murufer zu liegen kommen.“ Er wolle nicht ausschließen, sagt Mittermayr im Gespräch mit KORSO, dass es neue, noch nicht öffentlich gemachte Überlegungen gebe, die ihn dazu veranlassen könnten, sein Urteil zu revidieren; derzeit sehe er allerdings keinen Grund, sich von seinen damaligen Schlussfolgerungen zu distanzieren. Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund vermutet schlichte ökonomische Überlegungen, was die Standortwahl betrifft: Die Energie Steiermark verfüge seines Wissens bereits über Kaufoptionen für die benötigten Flächen – eine Annahme, die von Harnik bestätigt wird – und könne wegen des ausreichenden Platzangebots das Kraftwerk nach Umleitung der Mur in Trockenbauweise errichten, was ebenfalls Kosten spare. Urs Harnik wiederum verweist darauf, dass sich seit den Neunzigern „einige Parameter geändert hätten“, die eine neue Beurteilung erforderten.
Die schönen Visionen einer auch in der Innenstadt „erlebbaren“ Mur, wie sie sich etwa Bürgermeister Nagl wünscht, sind mit dem geplanten Kraftwerksstandort jedenfalls nicht realisierbar, da der Wasserspiegel des Flusses erst ab der Gebietskrankenkasse unmerklich steigen wird, bis er beim Wehr seinen Höchststand von vier Metern über dem jetzigen Niveau erreicht. Die stadionartige Terrassierung des Murufers am nördlichen Ende des Augartens, die bereits mehrfach als Beispiel für eine Neugestaltung der dank Staustufe näher an den Fluss heranrückenden Ufersäume genannt wurde, würde jedenfalls den Blick wie bisher auf eine tief im Trogbett rasch dahinfließende und etwas bräunlich-schlammige Mur freigeben – und nicht, wie in der visonären Zeichnung angedeutet, auf einen ruhigen, blauen See ...
 

| Christian Stenner

 

Bürgermeister Siegfried Nagl, VP: „Den Lebensraum Mur den GrazerInnen näher bringen war und ist Ziel meiner Politik für Graz. Mit Schwarz-Grün haben wir das Thema „Saubere Energie“ ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Das Kraftwerk südlich des Puchstegs würde aus meiner Sicht beiden dieser Ziele optimal entsprechen.“

Christina Jahn, Klubobfrau der Grünen: „Die Grünen sind nicht grundsätzlich gegen Wasserkraft, doch gegen den Wasserkraft-Ausbau ohne Wenn und Aber, der derzeit unter dem Deckmantel „Klimaschutz“ boomt. Effizienzmaßnahmen müssen absoluten Vorrang vor Naturstörung haben: Bevor neue Kraftwerke geplant werden, müssen zuerst Maßnahmen zur besseren Nutzung und Einsparung von Strom verwirklicht werden. Diese Maßnahmen bringen auch wesentlich mehr Arbeitsplätze für Graz als der Bau einer Mur-Staustufe.“

Stadtrat Wolfgang Riedler, SP: „Zunächst müssen die Pläne für eine ,Staustufe Graz‘ mit allen möglichen Vor- und Nachteilen auf den Tisch. Auf jeden Fall ist die Grazer Bevölkerung in die Entscheidung mit einzubeziehen. Die Grazer SPÖ strebt einen offenen Diskussionsprozess mit den Grazerinnen und Grazern an, um dann eine fundierte Entscheidung treffen zu können.“

Stadtrat Mario Eustacchio, FP: „Die Staustufe Graz scheint auf mehreren Ebenen von einem nachhaltigem Mehrwert für unsere Stadt begleitet zu sein. Einerseits trägt man dem steigernden Strombedarf Rechnung – fordert man mehr Elektromobilität muß man ja auch die Energie dazu liefern. Andererseits finanziert sich die Stadt damit eine längst nötige infrastrukturelle Verbesserung im Bereich der Abwasserwirtschaft. Vor allem aber birgt die geplante Staustufe für die unmittelbare urbane Lebensqualität unserer Heimatstadt viel städteplanerische Phantasie.“

Stadträtin Elke Kahr, KPÖ: „Wir haben erst aus der Zeitung erfahren, dass der Bürgermeister dieses Projekt durchziehen will. Für uns gibt es bei der Staustufe Graz viele Fragezeichen. Neben dem Umweltschutz sind das vor allem die Kosten für die Stadt Graz. Eines ist auch klar: Der Strom wird für die GrazerInnen dadurch nicht billiger.
Eine Entscheidung über das Projekt darf nur nach gründlicher Diskussion fallen. Deshalb tritt die KPÖ für eine öffentliche Informationsveranstaltung ein, an der die Kraftwerksbetreiber, die Mitglieder der Stadtregierung, vor allem aber auch die Umwelt- und Naturschutzorganisationen teilnehmen sollen. Die Bevölkerung soll zu dieser Veranstaltung eingeladen werden.“

GR Gerald Grosz, BZÖ: „Die gesamte Diskussion rund um das Murkraftwerk/Staustufe Graz ist eine mediale Debatte. Die Gemeinderäte der Stadt – die ein solches Projekt wenn überhaupt mit Beschlüssen begleiten sollen –  sind in keinster Weise informiert noch eingebunden. Unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieses Projektes gefährdet Bürgermeister Nagl mit dieser Informationspolitik „Marke KPdSU“ jegliche sinnhafte und sachliche Diskussion und schlussendlich das Projekt selbst. Seit
8. August fordert das BZÖ bereits, dass endlich alle Fakten und Planungen den politisch Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht werden. Wenn man meint, dass man mit dieser Geheimniskrämerei einen Mehrheitsbeschluss zusammenbringt, dann wünsche ich allen Beteiligten viel Spaß.“

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