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Prekäre Bedingungen
Mittwoch, 10. Juni 2009
Was es heißt als freieR KünstlerIn in Österreich zu arbeiten, wurde in einem Bericht der IG Freie Theaterarbeit in Wien dargelegt. Diese prekären Bedingungen gelten allerdings für ganz Österreich. In einer Diskussionsrunde diskutierten Theaterschaffende in Graz über die Probleme des freien Schaffens. „Künstlerische Arbeit ist grundlegend prekär“, heißt es schon in der Einleitung recht allgemein gehalten. Besonders lässt sich dieser Befund wohl aber für die künstlerische Arbeit in der freien Theaterszene treffen. Um diese Bedingungen darzustellen, veröffentlichte die IG Freie Theaterarbeit in Wien den Bericht „Prekäre Freiheiten. Arbeit im freien Theaterbereich in Österreich“. Dieser widmet sich den Details der Lebensumstände freier KünstlerInnen - die (Über-)Lebensbedingungen der KünstlerInnen, die sich tatsächlich mit dem Begriff „prekär“ angemessen umschreiben lassen. Das Einkommen liegt demnach deutlich unter dem durchschnittlichen in der österreichischen Bevölkerung: Mit – im Schnitt – 1.000 Euro pro Monat muss bei KünstlerInnen hausgehalten werden. Zusätzlich erschwert wird die Situation der KünstlerInnen durch ständigen Arbeitswechsel, Zeiten ohne Einkommen oder Wochen und Monate, in denen es keine Arbeit gibt.

Prekäre Bedingungen bundesweit. Um diese Thematik zu diskutieren und gemeinsam mögliche Lösungsvorschläge zu erarbeiten lud „Das andere Theater“ zu einer Diskussionsrunde, in der die „Prekären Freiheiten“ aus verschiedensten Blickwinkeln besprochen werden sollten.
Sabine Muhar von der IG Freie Theaterarbeit stellte dabei den eben erst erschienenen Bericht vor und forderte zum gemeinsamen, bundesweiten Handeln der KünstlerInnen aus der freien Szene auf. „Selbsterhaltungstrieb“ und der ständige Ärger über die Uninformiertheit der politischen Entscheidungsträger hat die IG Freie Theaterarbeit dazu veranlasst, die prekären Lebensumstände in ein Papier zu packen. Den Handlungsbedarf in diesem Bereich konnten Martin Horn von „Das andere Theater“ und Monika Klengel vom „Theater im Bahnhof“ nur unterstützen – jeweils aus unterschiedlichen Erfahrungen. Horn weiß selbst von den geschilderten Missständen zu berichten: Selbst tätig in der Freien Theaterszene kann er zwar von der Kunst leben, muss das Theater allerdings klein halten. Monika Klengel kennt ebenso die Probleme der Szene und  regte mit ihrem Beitrag auch zu Lösungsansätzen an: etwa die Nutzung der Infrastrukturen großer Theaterhäuser für die freie Szene.

Erste positive Zeichen. Eines der großen Anliegen der IG Freie Theaterarbeit ist es, mit dem Bericht zur Lage der freien Kunst in Österreich politische Entscheidungsträger miteinzubeziehen und zu informieren.
Eine erste positive Bilanz konnte Sabine Muhar von der IG Freie Theaterarbeit bereits abgeben: Der Bericht sei bei politischen Entscheidungsträgern gut angekommen. Dies kann zumindest als ein erstes positives Zeichen wahrgenommen werden.
| Maria Stradner
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