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Freitag, 10. April 2009

Gastkommentar - von DI Dr. tech. Johannes Fresner

Das Jahr der Wirtschaftskrise ist das Europäische Jahr der Innovation und Kreativität: Nach den Worten von Ján Figel’, dem EU Komissor der für Bildung, Kultur und Jugend zuständig ist, soll das Europäische Jahr „ein wirksames Mittel sein, um zur Bewältigung der Herausforderungen beizutragen: durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Verbreitung von Informationen über Good Practice, Anregung von Bildung und Forschung, Kreativität und Innovation sowie Förderung einer Grundsatzdebatte und eines Strategiewandels“.

Die Aktivitäten des Europäischen Jahres werden sich darauf konzentrieren, innovations- und kreativitätsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen und starke Impulse für ein langfristiges Engagement zu geben:  Bildungsthemen wie Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und andere Technologien stehen dabei genauso im Zentrum wie künstlerisches Schaffen und neue Herangehensweisen in kulturellen Fragen zur Förderung der Kommunikation zwischen den Menschen in Europa.

Die gezielte Förderung von  Kreativität sollte Ideen und die praktische Anwendung von Wissen fördern. Dabei sollten alle Formen der Innovation – einschließlich der sozialen und der unternehmerischen – berücksichtigt werden.

Hiezulande bekommt man oft noch das Gefühl, dass man beim Thema Innovation verstärkt auf Nummer sicher geht und radikalere Innovationen eher noch als Risiken denn als Chancen betrachtet. Wirtschaftszweige, die heute das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden – Automobil – und Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie – sind eigentlich Innovationen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sagte Ulrich Klotz, der Vorstand der deutschen IG-Metall 2004.

Beim Stichwort Innovation denken wir gerne an neue, höchsttechnisierte Produkte oder vollautomatisierte Verfahren. Dabei übersehen wir oft, dass vor diesen Ergebnissen immer ein komplexer Innovationsprozess steht: Wen wir mehr bahnbrechende Innovation wollen, müssen wir unser Augenmerk auf diese Abläufe und auf die in diesen Abläufen  aktiven Menschen zu richten. Gute Ideen, die das Zeug zu erfolgreichen Innovationen haben, entstehen meist nicht unter Druck,  und selten in einem durch und durch auf Effizienz getrimmten Unternehmen. Gute Ideen sind nicht so übersichtlich planbar wie Straßen:
Innovation braucht als Basis die Schaffung eines Klimas und einer Kultur in Unternehmen, in der Verwaltung, in unseren Schulen und Universitäten. In einem fördernden Umfeld können dann kreative Methoden, Innovationsmanagement und Förderungen für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wirksam werden.
Was es dazu braucht? Sensibilität, Bereitschaft, Gewohntes in Frage zu stellen sowie ein Quentchen Hinterfragen des Alltäglichen und Querdenken.

Informationen zu den Aktivitäten des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur: www.kreativinnovativ09.at
Informationen über das europäische Jahr der Innovation: www.ejki2009.de

Johannes Fresner ist seit 1991 als Geschäftsführer der STENUM GmbH, Geidorfgürtel 21, 8010 Graz tätig mit den Schwerpunkten vorsorgender Umweltschutz, Energiesparen, Entwicklung von Produkten und Prozessen.
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