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„Hinter der Krise stehen 30 Jahre Umverteilung nach oben“
Mittwoch, 11. März 2009

„Wir haben es gegenwärtig mit einer Spekulationskrise zu tun, das ist richtig, und dagegen muss auch etwas getan werden – wir müssen die Spekulationen durch entsprechende Finanzmarktpolitik zurückdrängen. Aber der Hintergrund dieser Spekulationskrise ist der Aufbau eines enormen Finanzvermögens, das aus den akkumulierten Gewinnen stammt, die nicht reinvestiert worden sind – und aus der Privatisierung der Rentenversicherung. Damit kommen enorme Massen von Kapital auf die Kapitalmärkte, die, weil die kaufkräftige Nachfrage zurückbleibt, nicht wieder produktiv investiert und deshalb auf den Kapitalmärkten spekulativ eingesetzt werden. Daher rührt auch das Erstarken von Finanzinvestoren als den eigentlichen Zentralakteuren des modernen Kapitalismus. Hinter der Herausbildung eines im Wesentlichen finanzmarktgetriebenen Kapitalismus stehen 30 Jahre Umverteilung nach oben und 20 Jahre Privatisierung von Rentensystemen, die diesen Druck zur Spekulation erst erzeugt haben.“

Weitere Infos: memo-europe.uni-bremen.de

Jörg Huffschmid ist em. Professor für Politische Ökonomie und Wirtschaftspolitik der Uni Bremen und Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik (Memorandum-Gruppe).

Mit Jörg Huffschmid sprach Christian Stenner.

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