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Vielschichtiger Protest |
Dienstag, 9. Dezember 2008 | |
Angelika Ebbinghaus (Hg.): DIE 68er. Schlüsseltexte der globalen Revolte. Wien: Promedia Verlag 2008, 224 Seiten, 12,90 Euro.
Die politischen und sozialen Protestbewegungen der „68er“ entstanden weltweit lange vor dem Jahr 1968 und ebbten erst Ende der 1970er Jahre ab. Sie waren ein internationales Phänomen und reichten von den antikolonialen Befreiungsbewegungen der drei Kontinente über die Sozialbewegungen der Schwellenländer bis in die Metropolen des kapitalistischen Weltsystems. „1968“ stellt eine Chiffre dar: Die Sozialbewegungen wurden vor allem von Jugendlichen, Studierenden, Intellektuellen und Künstlern, aber auch von Arbeitern – wie in Frankreich, Brasilien und Italien – getragen und zeichneten sich durch antiautoritäre Mentalität, Kultur und Lebensweise aus. Der Protest gegen den Vietnamkrieg sowie die Auflehnung gegen Rassismus, gesellschaftliche Ungleichheit und autoritäre bzw. bürokratische Strukturen waren gemeinsame Anliegen. Die Parole „Ich nehme meine Wünsche für die Wirklichkeit, denn ich glaube an die Wirklichkeit meiner Wünsche“ an den Wänden der Sorbonne und die Forderung italienischer Arbeiter zehn Jahre später, „Wir wollen alles!“, markieren die Utopien und Hoffnungen dieser langen Revolte. Die Texte, die hier vorgestellt werden, haben das globale „1968“ geistig vorbereitet und beeinflusst. Die Auswahl beschränkt sich auf die Zeit bis 1968: Sie stammen unter anderem von Lin Biao (1965), Régis Debray (1967), Rudi Dutschke (1967), Frantz Fanon (1963), Ernesto „Che“ Guevera (1967), Herbert Marcuse (1967), Karol Modzelewski (1967), Antonio Negri 1967), Helke Sanders (1967), Jean-Paul Sartre (1960) und Ota Šik (1968). gis
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