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Liverbeatlespool – Aktuelles aus Großbritannien
Montag, 10. November 2008

kloos up - Luise Kloos blickt auf internationale Kulturereignisse

Liverpool ist gerade noch Kulturhauptstadt und es lohnt sich, über London nach Liverpool zu reisen, um die Biennale von Liverpool einerseits und die Tate Modern in London andererseits zu besuchen.

Liverpool, ganz im Zeichen der Beatles stehend, wird in etlichen Projekten diesem Geist des Aufbruchs, des Unkonventionellen und des sozial Interessanten und Mutigen gerecht. Die Liverpool Tate zeigt neben den wichtigsten künstlerischen Beispielen des 20. Jahrhunderts aus der Sicht Großbritanniens auch „Made Up“ – neue zeitgenössische Kunst aus dem Jahre 2008. Malerei und Zeichnung sind eindeutig die Schwerpunkte und machen deutlich, dass diese Medien ungebrochen lebendig sind. Aber auch interessante Video- und Fotoarbeiten kann man sehen. Über die Stadt verteilt lädt die Liverpool Biennale zu zahlreichen Plätzen, die so nebenbei auch eine Entdeckung der Stadt ermöglichen. „The BLACKIE“ sei hier als interessantes Kulturzentrum hervorgehoben. Seit 1967 werden in der ehemaligen Kirche Workshops in Musik, Tanz, Theater und bildende Kunst für junge Menschen, vom Baby bis zum Erwachsenenalter, angeboten. Die Menschen von Liverpool haben im BLACKIE einen Kulturort, der wirklich Identität stiftend ist.
„Liverbeatlespool“ ist der Titel einer Arbeit  in der Tate Modern in London des brasilianischen Pioniers der Konzeptkunst Cildo Meireles. Cildo Meireles` Arbeiten sind politisch, gesellschaftskritisch, historisch exzellent recherchiert und zeigen hohen ästhetischen Anspruch. Er thematisiert Zeit und Unendlichkeit, Transparenz und Begrenzungen und die tragische Verquickung von materieller und spiritueller Macht, die in Lateinamerika das Ende der indianischen Kultur durch die Christianisierung bedeutete. Die Installation „Mission“ zeigt einfach und äußerst einprägsam, auf welchem Fundament der Reichtum durch die Kolonialisierung gebaut ist: 2000 Rinderknochen hängen von oben, der Boden ist mit 600.000 Münzen bestreut, ein verbindendes symbolisches Element zwischen diesen Flächen ist eine dünne Säule von 800 Hostien. Seine großen Arbeiten kreieren im Raum eine eigene Identität und sie berühren in frappierender Weise viele Ebenen des menschlichen Seins.
In der Turbinenhalle der Tate Modern zeigt Dominique Gonzalez - Foerster seine Vision über das Jahr 2057, in dem es unaufhörlich stark regnet und er das Museum als einen sicheren Ort für Kunstwerke und Menschen definiert. Last but not least ist noch eine Schau des Spätwerkes von Mark Rothko zu sehen. Seine „Seagram Murals“ sind in ihrer Entstehung anschaulich präsentiert und zeigen Mark Rothko einmal mehr als den vibrierendsten Maler des 20. Jahrhunderts. Mit dem Tate Boat gelangt man „very easy“ zur Tate Britain, die eine Retrospektive von Francis Bacon und die Preisträger des Turner Preises 2008, der prestigeträchtigste britische Kunstpreis, vorstellt. Das alles ist noch bis mindestens bis Ende des Jahres zu sehen. Don‘t miss ...


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