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Fotografien der 60er – Christian Skrein |
Montag, 10. November 2008 | |
1945 in Wien geboren, war Christian Skrein bereits mit 17 Jahren im Besitz eines Presseausweises, seine Bilder der Beatles bei den Dreharbeiten zum Film Help in Obertauern gingen um die Welt.
Skrein war jüngster Fotograf für Vogue, arbeitete auch für Stern und Quick und stand in unmittelbarem Kontakt zu Prominenten aus den Bereichen Kunst, Sport, Film und Musik. Wegen Interessenverlagerung beendete Christian Skrein seine Blitzkarriere als autodidaktischer Fotograf und Bildreporter aber schon im Alter von 26 Jahren. Seither ist er unter anderem mit seiner – der wahrscheinlich weltgrößten – Sammlung anonymer Schnappschüsse beschäftigt, die in nach Themen orientierten Auszügen weltweit gezeigt wird. Als Szene-Insider selbst eine Art Star der Popkultur, bewegte sich Skrein im Wiener Umfeld heute international renommierter Künstler, Architekten und Intellektueller, die er innerhalb eines Spektrums der Inszenierung bis zum Schnappschuss in Porträts festhielt. Die Neue Galerie etwa zeigte eine Ausstellung mit Aufnahmen von Christian Ludwig Attersee, Oswald Wiener, André Heller, Hermann Nitsch, Walter Pichler, Arnulf Rainer und anderen mehr im Jahr 2004 unter dem Titel 68 – künstler legenden fotografien. Im Christian Brandstätter Verlag ist nun ein neuer Fotoband von Christian Skrein unter dem Titel My Way. Photographs of the 60ies erschienen. In ihrer aktuellen Ausstellung zeigt die Grazer Galerie remixx diese Fotografien in meist großen Formaten etlicher Originalabzüge und nach einem inhaltlichen Bogen, der Skreins gewissermaßen subversives Vorgehen gegenüber genrespezifischen Grenzziehungen beleuchtet: Straßenfotografie führt in den Auftrags- und Modebereich, inszenierte Werbefotografie trägt den Charakter von Momentaufnahmen. Dazu kommt ein bisher kaum beachtetes Moment im Umgang Skreins mit dem Medium: Die frühe experimentelle Fotografie als Direktbelichtungen im Fotogramm oder Fotomontagen, in denen dieselben Inhalte, vervielfältigt, in einen erzählerisch fiktiven Rahmen gebracht werden, Collage, Langzeitbelichtungen und Solarisierung. Schon in einen theoretischen medien- und wirklichkeitskritischen Bereich führen Arbeiten wie Antiporträt (1969) oder Porträt aus dem Jahr 1962. Hier vollzieht Skrein mittels Fotografie die Umkehrung subjektiver Autorschaft ins Objekt, wenn die in ihren Umrissen undeutliche Aufnahme eines Jungen mit Brille von Skrein unterschrieben ist: „Mein Bruder Alexander, wie er mich ohne Brille sieht.“ Fotografien der 1960er Jahre von Christian Skrein sind bis zum 12. November in der Galerie remixx, Herrengasse 7, Stiege 1 in Graz zu sehen. Nach Vereinbarung unter Tel. 0316/ 82 72 86 und 0664/ 31 12 169. Wenzel Mraček
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