Richard Pils, Inhaber des Verlag der Provinz, macht sehr schöne Bücher und gewinnt deshalb auch alljährlich Preise für das schönste Kinderbuch oder den prachtvollsten Bildband. Aber gelegentlich bieten seine Bücher zusätzlich Überraschungen. Sie sind dann keinem Genre zuzuordnen, decken keine Nachfrage, sondern verführen zu Buch-Erfahrungen, für die man noch keine Lese-Erfahrungen hat. So ist auch das gemeinsame Buch SAXA RUBRA  SAXA ALBA von Gertrude Maria Grossegger (Texte) und Lea Titz (Bilder) eine besondere Koproduktion: Einmal, weil sich zwei altersmäßig sehr unterschiedliche Künstlerinnen zusammen getan haben, was für sich schon schön und interessant ist. Grossegger setzt sich in sehr zurückgenommenen, klaren Texten mit einer U-Bahn-Station in Rom und dem Dachsteingletscher auseinander.  Lea Titz geht in ihren den Texten ungefähr entsprechenden Fotoarbeiten noch einen Schritt weiter und manipuliert ihr Material indem sie es durch das Herausstellen der technischen Aspekte abstrahiert. Interessant.

W.H