Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Die gesellschaftliche Gebrauchsweise der Fotografie
Montag, 8. September 2008
CAMERA AUSTRIA International Nr. 102, 128 Seiten, 197 Farb- und 15 S/W-Abbildungen, ISBN 978-3-900508-739

Die Camera Austria will mit der Nummer 102 „gerade in Zeiten, in denen der Kunstmarkt boomt und sich mit ihm auch die internationales kulturpolitischen Entscheidungsträger immer mehr vom kritischen Diskurs um die Gegenwartskunst entfernen“ die „gesellschaftlichen Gebrauchsweisen der Fotografie“ erneut ins Zentrum ihres Diskurses rücken. Und dies gelingt in den monografischen Beiträgen zu Künstlern aus Rumänien und dem Nahen Osten. Die Arbeiten von Iosif Király (vorgestellt von Rolf Sachsse), Alexandra Croitoru (vorgestellt von Cosmin Costinas), Hrair Sarkissian (vorgestellt von Sønke Gau) und Taysir Batniji (vorgestellt von Catherine David) knüpfen eng an die politische Geschichte der jeweiligen Herkunftsländer an.
In seinen Architekturfotografien unternimmt Király den Versuch einer Darstellung der roma-rumänischer Transition von Tradition über Sozialismus zur Postmoderne. Architektur(en) finden sich auch in den Serien „Unfinished“ – Bilder von Rohbauten in verschiednen Städten des mittleren Ostens – und „InBetween“ des syrischen Künstlers Hrair Sarkissian. Letztere zeigen sozialistische Architekturen und Gedenkstätten im Kontext des militärischen Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan. Alexandra Croitoru versucht in ihren Arbeiten eine Darstellung rumänischer Identität und der palästinensische Künstler Taysir Batniji wirft mit der Serie „Pères“ (Väter) – einer Sammlung von ikonenähnlichen Vater-, Führer-
und Märtyrerfiguren – die Frage nach konfligierenden Geschichtsvorstellungen auf.
Als Ergänzung oder auch Gegenposition hierzu bringt die Camera Austria 102 Arbeiten der deutschen Konzeptkünstlerin Annette Kelm, die sich mit den Paradigmen des Fotografischen und Fragen des Sehens auseinander setzen.
Rainer Bellenbaum bestreitet Teil IV seiner Kolumne zum Dispositiv-Wechel und im FORUM beeindruckt – neben Jan Stradtmann, Christoph Balzar, Paul Hynes-Allen, Stafford Smith, Thomas Humery, Michael Goldgruber, Yael Schmidt und Marko Zink – Julia Gröning, die sich, respektive Teilen ihres Körpers formal logisch jedoch inhaltlich mehrdeutig ins Bild bringt.

kd

In Kooperation mit der Camera Austria verlost KORSO 3 Exemplare der Nummer 102 beim KORSO Kulturquiz unter www.korso.at.

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