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Wider die ökonomische Verwertung der Kultur |
Sonntag, 8. Juni 2008 | |
Kunst & Kultur spielen heute eine immer größere Rolle – als Aufputz
für wirtschaftliche Zwecke. Erhöhte die Förderung der Kunst zu feudalen
Zeiten den Ruhm adeliger Mäzene, so dient sie unter heutigen
Bedingungen oft nur mehr der Herstellung besserer Bedingungen für die
Kapitalverwertung – ob im Tourismus, in der Gastronomie oder als
Schalterhallendekoration in Banken. Eine Initiative des Kulturressorts
des Landes Steiermark will hier zumindest auf regionaler Ebene
gegensteuern. Werte-Diskurs soll angeregt werden. „Kultur Macht Mensch wurde vom Kulturreferenten des Landes, LH-Stv. Kurt Flecker, initiiert und wird von der Kultur Service Gesellschaft Steiermark koordiniert“, sagt KSG-Chefin Angelika Vauti-Scheucher. Dem Netzwerk aus Kulturinitiativen und -institutionen, das sich gegen den Quotenwahn und die Beurteilung von Kunst nach ihrer Marktgängigkeit stemmt und den Diskurs über die Werte der Kultur an sich wieder beleben will, sind bereits 20 Partner beigetreten – von den Bühnen Graz über das Landesmuseum Joanneum bis zum „Kürbis“ und dem Pavelhaus. Die Strategie ist klar, betont Vauti-Scheucher: „Wir wenden uns direkt an die KulturkonsumentInnen und an eine kritische Öffentlichkeit.“ Die größte Open-Air-Galerie der Welt. Bei einem fröhlichen Happening mit der Mobilen Musikalischen Eingreiftruppe am 16. Mai vor der Grazer Oper wurde das erste Kultur Macht Mensch Plakat präsentiert, das die SteirerInnen zu kritischem Nachdenken über Kultur anregen will; für den visuellen Teil (ein „Mundschutz-Mädchen“ aus der Reihe der „Zahnhygiene-Gemälde“ des Künstlers) zeichnet Alfredo Barsuglia verantwortlich, für den dazugehörigen Text („Die Aufgabe der Kultur ist es, jedes unverdiente Happy End erträglich zu gestalten“) der junge Autor Clemens J. Setz. „Mit diesen Plakaten wird Graz zur größten Open-Air-Galerie der Welt“, freut sich Vauti-Scheucher. Aufforderung zur Inspiration. Inzwischen wurde bereits das zweite Plakat-Sujet der Öffentlichkeit vorgestellt: Die Gruppe RAM hat zu ihrer Serie „In der Luft hängen“ aufblasbare Riesentiere fotografiert, ein Elefant in verzwickter Lage wurde für Kultur Macht Mensch zur Verfügung gestellt. Zu dem visuellen Sujet gesellt sich eine Aufforderung von Andrea Stift: „Man sollte Sie endlich wieder einmal ordentlich durchinspirieren!“ cs
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