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Weiz auf dem Weg ins S-Bahn-Zeitalter
Freitag, 6. Juni 2008
Das Goldene Zeitalter der
S-Bahn, die den geplagten oststeirischen Pendlern den Weg in die Landeshauptstadt erleichtern soll, ist zwar noch nicht ganz angebrochen – aber mit der im Dezember erfolgten Fahrplanverdichtung ist die erste wichtige Phase des Unternehmens erfolgreich auf Schiene gebracht worden. Ein mehr als zufrieden stellendes Resümee des bisherigen Geschehens zogen die verantwortlichen Politiker, als die S-Bahn Roadshow Mitte Mai in Weiz Station machte.

Die S-Bahn auf Achse. Unter dem Motto „S-Bahn on Tour“ hatten die Volksvertreter aller Couleurs gemeinsam mit Helmut Wittmann, dem Geschäftsführer das Steiermärkischen Landesbahnen, zu einem Info-Nachmittag ins Zentrum von Weiz geladen. „Der Start Anfang Dezember hat gezeigt, dass wir es jetzt ernst meinen“, erklärte Landesrätin Mag.a Kristina Edlinger-Ploder, „die Zuwachszahlen sprechen für sich, jetzt kommt es darauf an, die verbesserten Anbindungen auch finanziell längerfristig durch die Landesbudgets abzusichern.“ Ebenfalls erfreut äußerte sich Wittmann über die Zuwachsraten, die derzeit schon bei rund 4 Prozent lägen, auf Sicht sei „eine Steigerung auf rund
12 Prozent wünschenswert“, um mehr Einnahmen für die verbesserten Angebote zu lukrieren.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 nutzen rund 260 Fahrgäste pro Tag mehr die Ostbahn und die Weizer Bahn. Besonders erfreut ist man/frau über die zehn Direktverbindungen zwischen Weiz und Graz, die ein Umsteigen in Gleisdorf überflüssig machen und einen enormen Beitrag für mehr Komfort der Fahrgäste leisten.

Weiterer Ausbau der Strecken notwendig. Die Schienen-Kapazitäten werden allerdings knapp: Nach der Aufstockung der Züge sei man am Limit angelangt, betont Wittmann. Zunächst stehen die Verbesserung der Sicherungsanlagen sowie die Umgestaltung des Weizer Stadtbahnhofs auf der Agenda. Längerfristig sei eine Elektrifizierung der Ostbahnstrecke unumgänglich, um moderne Treibwagen zum Einsatz zu bringen und die Reisezeiten weiter zu verkürzen. In dieselbe Kerbe schlägt die Grüne Ingrid Lechner-Sonnek: „Um die Attraktivität zu erhöhen ist es wichtig, die Fahrtzeiten weiter zu verkürzen und moderne Technik zur Verfügung zustellen, allesamt Maßnahmen, die auch dem Klimaschutz zugute kommen.“ LAbg. Siegfried Tromaier (SP) sieht noch Bedarf für eine Feinjustierung der Fahrpläne und Anschlüsse, um den Pendlern ein pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Bis 2010 soll nach Angaben der ÖBB der Ausbau der Ostbahn abgeschlossen werden, einen wichtigen Schritt dazu bilden drei Betriebsausweichen, die bei den Stationen Autal, Laßnitzthal und Takern mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 25 Mio Euro errichtet werden sollen. LAbg. Erwin Gruber (VP) erwartet sich durch das massive Wachstum der Wirtschaftsstandorte in der Region Weiz-Gleisdorf bis 2016 bis zu 30.000 Fahrgäste.

Info: Auf www.s-bahn.steiermark.at (Preisvergleich S-Bahn/Auto) kann blitzschnell und völlig unkompliziert errechnet werden, was eine Fahrt mit einer Verbund-Fahrkarte kostet und wie viel man sich im Vergleich zum Auto auf Basis der reinen Treibstoffkosten erspart. Als Ausgangspunkt können rund 90 verschiedene S-Bahn-Stationen gewählt werden, Zielort ist in jedem Fall Graz.

Josef Schiffer

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