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TATA statt TINA.
Sonntag, 11. Mai 2008
ABC der Alternativen. Von „Ästhetik des Widerstands“ bis „Ziviler Ungehorsam“. Herausgegeben von Ulrich Brand, Bettina Lösch und Stefan Thimmel. Hamburg: VSA-Verlag 2007, 268 Seiten, 12,- Euro

„There is no Alternative“ lautete ein geflügeltes Wort der Iron Lady Maggie Thatcher, mit der sie Sozialabbau und Privatisierungen in Großbritannien umsetzte und damit die Ära des Neoliberalismus in Europa einleitete. „TINA“ war das Totschlag„argument“ gegen alle Bestrebungen, eine solidarische Gesellschaft aufrecht zu erhalten und für das Verbot, den Blick über die Grenzen des kapitalistischen Systems zu wagen. Die Forderung der Neoliberalen, ArbeitnehmerInnen, PensionistInnen, Arbeitslose müssten den Gürtel enger schnallen, damit die Gesellschaft „wettbewerbsfähig“ bleibe und die „Standorte“ erhalten, hat sich im seither vergangenen Vierteljahrhundert als gesellschaftliche Umverteilungsmaßnahme in Richtung von Kapitalbesitzern und so genannten Eliten entlarvt – und es ist kein Tabu mehr, über Alternativen zu sprechen.
Ausführlich geschieht das im „ABC“ der Alternativen, das der in Wien lehrende Politikwissenschafter Ulrich Brand gemeinsam mit Bettina Lösch und Stefan Thimmel herausgegeben hat. There are thousand alternatives: Von der „Ästhetik des Widerstands“ bis zum „Zivilen Ungehorsam“ spannt sich der Bogen, erklärt werden unterschiedlichste Konzepte wie Deglobalisierung, Klimagerechtigkeit, Feministische Ökonomie, Keynesianismus, Marxismus, Vergesellschaftung usw. Dass die einzelnen Beiträge nicht mehr als zwei Buchseiten umfassen, ist dabei kein Nachteil: Jeder Eintrag endet mit Literaturverweisen für jene, die sich tiefer schürfend mit dem jeweiligen Thema befassen wollen. Gerade die Knappheit der Darstellung macht das Buch zu einem wichtigen Kompendium für eine neue Generation von AktivistInnen, die sich im politischen Feld orientieren und verorten wollen.
cs

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