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Klima- und Energiefonds – quo vadis? |
Sonntag, 11. Mai 2008 | |
Der erst im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Klima- und Energiefonds (KLI.EN) Österreichs startet heuer in sein erstes „Volljahr“. Der erst im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Klima- und Energiefonds (KLI.EN) Österreichs startet heuer in sein erstes „Volljahr“. Die in diesem Fonds gebündelten Fördermittel bieten auch für viele Klein- und Mittelbetriebe einen wichtigen Anreiz, innovative Projekte auszuarbeiten, um ihre Positionen auf dem Gebiet der Umwelttechnik und Erneuerbaren Energien auszubauen. Auf entsprechend großes Interesse stieß das Thema Klima- und Energiefonds daher am 10. April 2008 beim „BusinessClub“ der Eco World Styria, als Rahmen der Veranstaltung diente die Sky-Bar auf dem Grazer Schlossberg: Aktuelle Informationen aus erster Hand lieferten die Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds Dr.in Eveline Steinberger sowie der „Öko-energie-Lobbyist“ Dr. Fritz Binder-Kriegelstein (Renewable Energies Consulting). Eine Diskussion über die Strategien der Bundesregierung gegen den Klimawandel bzw. deren Schwachpunkte rundete das Programm ab. Neudefinierte Klimastrategien. Seit der 2002 von der Bundesregierung verabschiedeten Strategie zur Erreichung des Kyoto-Ziels waren die erbrachten Fortschritte trotz ambitionierter Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen relativ bescheiden, konzediert Steinberger. Aus diesem Grund wurde im März 2007 eine „Anpassung der Klimastrategie zur Erreichung des Kyoto-Ziels“ beschlossen: „Ein Kernstück bildet der seit Juli 2007 eingerichtete Klima- und Energiefonds, der bis 2010 mit bis zu 500 Millionen Euro dotiert wird.“ Dass mit den propagierten Mitteln nur scheinbar großzügig geklotzt werde, kritisierte Binder-Kriegelstein, der eine „Umtopfaktion“ aus verschiedenen kleineren Fördertöpfen ortet: „Zahlreiche bestehende Förderlinien sind schon besetzt, außerdem werden vom Innovationsstandpunkt fragwürdige Bereiche wie private Holzheizungen bezuschusst.“ Steinberger verwies dagegen auf den hohen Anteil von für die Energieforschung reservierten Fördermitteln sowie die neuen Mobilitätsprogramme, die Zeit bräuchten, um ihre Wirkungen voll zu entfalten. Im Rahmen des „BusinessClub“ der Eco World Styria sprach für KORSO Josef Schiffer mit KLI.EN-GF Dr. Eveline Steinberger, die vor ihrer neuen Tätigkeit in der Geschäftsführung der VERBUND-Austrian Power Sales GmbH tätig war. Was kann der KLI.EN-Fonds für die Klimastrategie Österreichs leisten? Wir streben damit nicht weniger als eine nachhaltige Restrukturierung des österreichischen Energiesystems an, ohne welche ein echter Fortschritt auf dem Gebiet der CO2-Reduktionen nicht machbar sein wird. Der Klima- und Energiefonds soll ein Impulsgeber für die heimische Klimapolitik werden und orientiert sich an den Strategien Low-Energy, Low Carbon und Low Distance. Die objektive Abwägung ist mir sehr wichtig: strenge Förderkriterien und klar definierte Förderschwerpunkte gewährleisten die effiziente Verteilung der Mittel. Der Klima- und Energiefonds legt dabei größten Wert auf Transparenz, um unsere Vergabestrategie nachvollziehbar zu machen. Welche Sektoren werden vom Fonds besonders gefördert? Es gibt drei Schwerpunkte, die je ca. ein Drittel der Mittel beanspruchen werden: Forschung und Entwicklung im Bereich nachhaltiger Energietechnologien, Projekte im Bereich des öffentlichen Verkehrs sowie Maßnahmen für die Marktdurchdringung von nachhaltigen Energietechnologien. Reichen die Mittel des Fonds Ihrer Ansicht nach aus, um grundsätzlich etwas zu bewegen? Es ist natürlich die große Frage, ob wir mit diesen Mitteln allein systemverändernd wirken können. Laut Stern-Report wird man weltweit ca. 1 % des BIP für eine Stabilisierung des Klimas aufwenden müssen; damit werden aber 15 bis 20 Mal so hohe Schäden und Einbußen vermieden. Der Leidensdruck steigt jetzt schneller, wenn man bedenkt, dass von der heimischen Wirtschaft selbst im Best Case-Szenario in den kommenden fünf Jahren Verschmutzungsrechte um rund 1,5 Mia Euro erworben werden müssen. Das wird als Nebeneffekt einen Innovationsschub auslösen, der nicht zuletzt Arbeitsplätze sowie neue Marktchancen in der Umwelttechnik schaffen wird. Für die unmittelbare Wirkung ist es wichtig, dass die Mittel vorrangig in jenen Sektoren gesetzt werden, in denen am meisten Treibhausgase emittiert werden bzw. die Zuwächse überproportional waren, d.h. in der Mobilität und bei der Raumwärme. Bis 30. Mai können Initiativen beim Klima- und Energiefonds eingereicht werden. Ein Leitfaden ist unter www.neue-energien-2020.at abrufbar. Weitere Informationen sowie Links zu den Antrags-Formularen finden Sie unter www.eco.at
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