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Die Grünen machen mobil gegen GVB-Fahrpreiserhöhung
Archiv - Lokales
Samstag, 8. April 2006
ImageFoto: Die Grünen servierten als „Bodenpersonal" den GVB-Fahrgästen auf dem Grazer Hauptplatz Kaffee und Kipferl.

Angesichts der drastischen Feinstaubbelastung in Graz bringen die Grünen kein Verständnis für die für Juli angekündigte Tariferhöhung des Steirischen Verkehrsverbundes auf. Landes-Chef Werner Kogler bezeichnet die anstehende Preiserhöhung rundweg als „absurd und inakzeptablen Schritt in die falsche Richtung".

Er fordert stattdessen ein Sondersanierungsprogramm für den Großraum Graz ein: Die hohe Zahl an Feinstaubopfern schreit nach Maßnahmen, die auch etwas kosten dürfen.

Bei den Investitionen in den öffentlichen Verkehr hinke Graz ohnehin mitteleuropäischen Standards hinterher und hat, wie Kogler sarkastisch anmerkt, sich seit seiner Zeit als Gemeinderat vor 25 Jahren noch immer nicht vom Image der „Langsamfahrbaustelle" verabschiedet.

Zeit für Innovationsschub. Freilich kann Graz die notwendigen Investitionskosten nicht alleine aufbringen, konzediert Kogler und fordert von Bund und Land mehr Mittel für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dazu bedarf es einer Schwerpunktsetzung durch die Politik: „Ein einziger Abfangjäger kostet auf lange Sicht 300 Millionen Euro – damit kann man eine Stadtregionalbahn finanzieren!" Andererseits kostet bereits jetzt eine Fahrt mit der Tram pro Kilometer mehr als zwölf Mal soviel wie im Billigflieger. Die Förderung von Partikelfiltern bei Pkws ist nach Ansicht der Grünen eine einseitige Maßnahme: „Wieder einmal werden jene bestraft, die aufs Auto verzichten oder gar keines besitzen", macht Sigi Binder ihrer Verärgerung Luft: Mit Werbung und Eigenwerbung wurden Millionen aus dem Feinstaubfonds in den Sand gesetzt, gescheiter wäre es die Jahreskarten um ein Drittel zu verbilligen.

Unterschriftenkampagne gestartet. Die Grünen fordern die Bevölkerung zum breiten Protest gegen die geplante Preiserhöhung auf. Zum Auftakt der Aktion schlüpften grüne PolitikerInnen in blaue Steward-Uniformen und servierten den verblüfften GVB-Fahrgästen Kipferln und Kaffee. „Wenn man schon so üppig für den öffentlichen Verkehr berappen muss, dann soll man doch ein bisschen Luxus dafür haben", erklärte Kogler schmunzelnd.
Als Ziel der Protestaktion gibt Kogler „mindestens 10.000 Unterschriften" an. Eine Beteiligung im Internet ist möglich unter: www.graz.gruene.at/gvb.
Josef Schiffer

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