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Forst- und Holzbranche blickt in die Zukunft
Montag, 7. April 2008
Die Holzbranche befindet sich heute in einer Aufbruchsphase, in der die Weichen aufgrund verschiedener Herausforderungen neu gestellt werden müssen: Wie reagiert man auf die Änderung des Klimas? Woher sollen in Zukunft qualifizierte Fachkräfte kommen? Welche Chancen ergeben sich durch den Wandel in der Bevölkerungsstruktur?

Der Holzcluster Steiermark stellte sich Ende März unter dem Motto „Junge Wilde und erfahrene Strategen“ im Holzinnovationszentrum HIZ Zeltweg auf seiner Zukunftskonferenz 2008 diesen Fragen. Die Veranstalter, der Holzcluster Steiermark und die SFG (Steirische Wirtschaftsförderungs GmbH), verfolgten damit das Ziel, Branchentrends zu erkennen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.

Junge Wilde und erfahrene Strategen.
Bei den Nachdenkprozessen sind Ideen von Jung und Alt gefragt, um die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Die beiden Gruppen arbeiteten getrennt in Workshops an den Themen und präsentierten die Ergebnisse auf der Abendveranstaltung. „In der Holzbranche findet ein Generationenwechsel statt. Daher wollten wir die Meinungen der ‚erfahrenen Strategen‘ sowie jene der ‚jungen Wilden‘ einander gegenüberstellen“, erklärt LAbg. DI Heinz Gach, AR der Holzcluster Steiermark GmbH. In vielen Punkten gingen die Meinungen der jungen Wilden und der erfahrenen Strategen überraschend konform. Zum Beispiel beim Klima, wo vor allem die Erwärmung zu intensiven Diskussionen anregte. „Wir müssen uns überlegen, mit welchen Baumarten wir in Zukunft aufforsten“, betonten die jungen Wilden. Im Hinblick auf das Kyoto-Protokoll wird Holz als ökologischer Baustoff eine immer größere Rolle spielen, meinten die erfahrenen Experten.

Gegen negative Bilder angehen. Im Bereich Demografie muss das negative Bild in Bezug auf das Alter der Mitarbeiter in unseren Köpfen geändert werden, so der Tenor beider Gruppen. Wichtig werden neue Ausbildungswege, wo auch ein Aufstieg in Führungsebenen mit einer Lehre möglich ist. Zuwanderung wird verstärkt notwendig sein: „Hochqualifizierte Arbeiter aus den neuen EU-Ländern werden in unseren Betrieben tätig sein. Eine Herausforderung für die Unternehmer und die Politik“, so die jungen Wilden. „Die Hierarchien werden flacher. Die Integration der Frauen in leitende Funktionen wird ein wichtiges Thema“, ergänzten die erfahrenen Strategen. „Viele neue Ideen wurden auf der Zukunftskonferenz angesprochen. Jetzt gilt es, die Ergebnisse der Zukunftskonferenz aufzugreifen und in konkrete Projekte umzusetzen“, fasste Ing. Joachim Reitbauer, GF der Holzcluster Steiermark GmbH, in seinem Abschluss-Statement zusammen.

Feierliche Eröffnung des Holz-Impulszentrums. Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Eröffnung des neuen Impulszentrums am HIZ Zeltweg durch Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann, der darin einen weiteren Baustein für innovative Forschung sieht: „Mit dem Programm der Impulszentren haben wir in der Steiermark ein Netzwerk geschaffen, das Unternehmen beste Rahmenbedingungen für die Gründungs-, Aufbau- und Wachstumsphase bietet. Hier in Zeltweg am Holzinnovationszentrum liegt der Schwerpunkt natürlich im Stärkefeld Holz. Die ersten Mieter haben ihre Räumlichkeiten im Impulszentrum Zeltweg bereits bezogen und fühlen sich in den mit Holz gestalteten Räumen sehr wohl.“ Als handfestes Symbol überreichte Buchmann an die beiden HIZ-Vertreter Bgm. Grete Gruber und Bgm. Rupert Enzinger bei der Eröffnungszeremonie einen riesigen Schlüssel aus steirischem Zirbenholz.                            js

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