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Kultur und Freizeit – Andreas Fogarasi im Grazer Kunstverein
Mittwoch, 12. März 2008
In fünf schwarzen Boxen, die nicht zufällig an das Konzept von Peter Kubelkas Invisible Cinema erinnern, sind Videos zu sehen, die zunächst einmal Architektur, Stadt- und Innenräume zeigen, ergänzt um verschiedene Zwischentitel.

Aus der Zusatzinformation ist zu entnehmen, dass es sich hier um fünf Budapester Kulturzentren beziehungsweise Gemeindehäuser handelt, die der 1977 geborene Wiener Andreas Fogarasi für dieses Projekt unter dem Titel Kultur und Freizeit mit ruhigen Kamerafahrten, Details und Totalen in nur wenige Minuten lange Filme packt.
Visualisiert sind hier die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für Kultur und Volksbildung, die vornehmlich der Emanzipation der Arbeiterklasse dienen sollten. Dass damit auch eine Lenkung und Vorgabe des gar nicht mehr individuellen Freizeitverhaltens organisiert und unter dem Volksbildungsanspruch gleichermaßen ein System von Beobachtungskanälen errichtet wurde, gehört zum Kontext dieser Recherche zwischen Dokumentation und filmischer Erzählung.
Im Vorjahr wurde Andreas Fogarasi für diese Arbeit und die Gestaltung des ungarischen Pavillons mit dem Goldenen Löwen auf der Kunstbiennale von Venedig ausgezeichnet.

Bis zum 3. Mai ist Kultur und Freizeit von Andreas Fogarasi im Grazer Kunstverein, am neuen Ort Palais Thinnfeld, Mariahilferstraße 2, zu sehen. Informationen unter www.grazerkunstverein.org

Wenzel Mraček

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