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Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Peggau neu gestaltet
Archiv - Rezensionen
Dienstag, 14. März 2006
Image„Sag mir, wer die Toten sind" lautet ein Buch der Gedenkstättenpädagogin Anita Farkas, in dem sie sich mit den vermeintlich anonymen Opfern des KZ-Außenlagers Peggau befasst. Ausgangspunkt ihrer Arbeit war der Gedenkstein, der im Herbst 1955 auf dem Massengrab in Peggau/Hinterberg gesetzt wurde und der an die 82 hier Bestatteten erinnert. Die Inschrift des Steins lautet: „Man kennt nicht ihre Namen, nicht ihre Heimat. Wir wissen nur, sie haben Namenloses erlitten."

Eines der Anliegen von Anita Farkas war es, den Opfern ihre Namen wiederzugeben und die Namenlosigkeit zu beenden, die unter den Nazis begonnen hat, indem sie die KZ-Häftlinge zuerst zu Nummern degradierten, ehe sie sie ermordeten.
Im Lager Peggau, das im August 1944 errichtet wurde, mussten Hunderte Häftlinge Stollen in den Berg treiben, wohin dann die Steyr-Daimler-Puch-Werke einen Teil ihrer Rüstungsindustrie wegen der Bombenangriffe der Alliierten auslagerten. Zahlreiche Häftlinge kamen dabei ums Leben bzw. wurden von den Bewachungsmannschaften ermordet. 60 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde im Frühjahr 2005 vom Land Steiermark ein künstlerischer Wettbewerb zur Neugestaltung der Gedenkstätte ausgelobt, den der Künstler Hartmut Skerbisch mit einem Ensemble aus fünf Tafeln mit Namen der Opfer unter Einbeziehung des Gedenksteins und einer getrennt dazu geschaffenen Grabanlage oberhalb der Gedenkanlage gewann.
Am 24. März 2006, 14.30 Uhr lädt Landeshauptmann Mag. Franz Voves gemeinsam mit LHStv. Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker, auf dessen Initiative die Neugestaltung dieser Gedenkstätte zurückgeht, zu einer Gedenkfeier, bei der auch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer anwesend sein wird.
Heimo Halbrainer

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