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Edeltrud Ulbl-Taschner: das "narrische Auge von Graz"
Samstag, 10. November 2007
Eine Grazer Fotografin sieht anders als die anderen – und gewinnt damit internationale Wettbewerbe en suite.

Das Grazer Kunsthaus ist ein willfähriges Foto-Sujet: Heerscharen von Profi-FotografInnen, ambitionierten AmateurInnen und knipsfreudigen TouristInnen sind seit seinem Geburtsjahr 2003 über den biomorphen Koloss aus Beton und Acrylglas hergefallen. Die Originalität der dabei entstandenen Bilder fällt allerdings zumeist weit hinter jene des Bauwerks zurück.

Doch dann betritt eine ambitionierte Amateurin die Szene, taxiert die Licht- und Raumverhältnisse, die Spiegelung der „Bubble" in der aufragenden Basis des Baus – und mit jedem Druck auf den Auslöser ihrer Canon 20D zeigt die blaue Blase ein anderes Gesicht: Der schwellende Leib des Museumsgebäudes mutiert zum Wal, zum Raumschiff, zur Qualle, zum Kraken, zum schwebenden Fisch – und sieht so ganz anders aus als auf den vielleicht handwerklich perfekten, im Übrigen aber wenig inspirierten Fotos in den unzähligen Bildbänden über die ehemalige Kulturhauptstadt.

 

 

Medaillenregen für eine schlafende Schönheit. Szenenwechsel, nur wenige Meter weiter nördlich: Unter den magischen Augen von Edeltrud Ulbl-Taschner verwandelt sich nächtens auch die Murinsel. Sie legt ihr steifes stählernes Korsett ab, schmiegt sich nixenhaft ins Flussbett der Mur – und mimt so überzeugend die „Sleeping beauty", dass die Fotografin mit dem gleichnamigen Zyklus den renommierten International Circuit 2006 der Interessengemeinschaft internationaler Wettbewerbsfotografen (IIWF) gewann, der nur alle zwei Jahre stattfindet. Damit nicht genug: Mit einem weiteren Bild von Acconcis Doppel-Muschel errang Ulbl-Taschner heuer die Goldmedaille beim 16. Trierenberg Super Circuit 2007. „Trierenberg ist der weltgrößte Fotokunstsalon", berichtet die Fotokünstlerin stolz, „heuer wurden 55.000 Einsendungen aus allen Kontinenten gezählt – das ist zweifellos der Höhepunkt meiner bisherigen Wettbewerbserfolge."

Szenenwechsel, nur wenige Meter weiter nördlich: Unter den magischen Augen von Edeltrud Ulbl-Taschner verwandelt sich nächtens auch die Murinsel. Sie legt ihr steifes stählernes Korsett ab, schmiegt sich nixenhaft ins Flussbett der Mur – und mimt so überzeugend die „Sleeping beauty", dass die Fotografin mit dem gleichnamigen Zyklus den renommierten International Circuit 2006 der Interessengemeinschaft internationaler Wettbewerbsfotografen (IIWF) gewann, der nur alle zwei Jahre stattfindet. Damit nicht genug: Mit einem weiteren Bild von Acconcis Doppel-Muschel errang Ulbl-Taschner heuer die Goldmedaille beim 16. Trierenberg Super Circuit 2007. „Trierenberg ist der weltgrößte Fotokunstsalon", berichtet die Fotokünstlerin stolz, „heuer wurden 55.000 Einsendungen aus allen Kontinenten gezählt – das ist zweifellos der Höhepunkt meiner bisherigen Wettbewerbserfolge."

 

 

Sehen, was (nur) Edeltrud sieht. Und die können sich sehen lassen: Neben den erwähnten Auszeichnungen hat Ulbl-Taschner etwa beim internationalen Digi-Cup 2006 über BewerberInnen aus allen Kontinenten triumphiert und mit einem Foto von den Docks von Helsinki die höchste der zu vergebenden Auszeichnungen eingeheimst – die „Best of Show" der PSA, der „Photographic Society of America".

Und die können sich sehen lassen: Neben den erwähnten Auszeichnungen hat Ulbl-Taschner etwa beim internationalen Digi-Cup 2006 über BewerberInnen aus allen Kontinenten triumphiert und mit einem Foto von den Docks von Helsinki die höchste der zu vergebenden Auszeichnungen eingeheimst – die „Best of Show" der PSA, der „Photographic Society of America".
Am meisten freut sie sich aber noch immer über den ersten Preis ihrer fotokünstlerischen Karriere: „2003 hat Professor Richard Kriesche einen Wettbewerb für das beste Foto des von ihm erdachten ,Marienlifts‘ am Eisernen Tor ausgeschrieben – es gab nur einen einzigen Preis, der mit 1000 Euro dotiert war." In Abwandlung des Kriesche’schen Werbespruchs für seinen Lift: „Sehen, was Maria sieht" sah Edeltrud, was nur Edeltrud sieht – nämlich den Marienlift und sein jungfräuliches Gegenüber in einem Schminkspiegel – und setzte sich überlegen gegen die Konkurrenz durch. „Mit dem Preisgeld hab ich mir meinen ersten digitalen Fotoapparat gekauft", erzählt Ulbl-Taschner, „das war noch nicht einmal eine Spiegelreflexkamera."

 

 

Das „narrische Auge von Graz". Kein Zweifel: Das kreative Schaffen der gelernten Sozialarbeiterin gründet auf dem besonderen Blick, mit dem sie die Objekte ihrer fotografischen Begierde betrachtet. Wenn sich das Grazer Mausoleum im schwarzen Lack eines auf Hochglanz polierten Luxusschlittens spiegelt, dann resultiert daraus nicht nur ein völlig ungewöhnliches, aquarellartiges Foto, sondern vielleicht auch der Anstoß zu ein paar Gedanken über den Tod, der – schwacher Trost! – die Reichen letztendlich genauso trifft wie uns Plebejer. Die Deckenbespannung am Grazer Hauptbahnhof mit ihren biomorphen Synapsen gewinnt in Ulbl-Taschners lichtbildnerischer Darstellung zusätzliche Plastizität und thront wie ein veritables, reales Gehirn über der Bahnhofshalle. Und ein Motiv vom Grazer Uni-Campus verwirrt den Betrachter vollends: Da spiegelt sich Alt (eines der Gründerzeitgebäude) in Neu (der Fassade des Domenig-Baus) und wie auf einem Vexierbild erhebt sich in rechtem Winkel dazu das Gebäude der Universitätsbibliothek – alles ohne den Einsatz bild- oder bewusstseinsverändernder Mittel. Wegen dieser Bilder wird Edeltrud Ulbl-Taschner in der Fotografen-Community auch „das narrische Auge" genannt; ein Beiname, den sie mit Stolz trägt. „Letztendlich", sagt sie, „habe ich ja genau deswegen Erfolg gehabt, weil ich Dinge anders sehe als die anderen."

Kein Zweifel: Das kreative Schaffen der gelernten Sozialarbeiterin gründet auf dem besonderen Blick, mit dem sie die Objekte ihrer fotografischen Begierde betrachtet. Wenn sich das Grazer Mausoleum im schwarzen Lack eines auf Hochglanz polierten Luxusschlittens spiegelt, dann resultiert daraus nicht nur ein völlig ungewöhnliches, aquarellartiges Foto, sondern vielleicht auch der Anstoß zu ein paar Gedanken über den Tod, der – schwacher Trost! – die Reichen letztendlich genauso trifft wie uns Plebejer. Die Deckenbespannung am Grazer Hauptbahnhof mit ihren biomorphen Synapsen gewinnt in Ulbl-Taschners lichtbildnerischer Darstellung zusätzliche Plastizität und thront wie ein veritables, reales Gehirn über der Bahnhofshalle. Und ein Motiv vom Grazer Uni-Campus verwirrt den Betrachter vollends: Da spiegelt sich Alt (eines der Gründerzeitgebäude) in Neu (der Fassade des Domenig-Baus) und wie auf einem Vexierbild erhebt sich in rechtem Winkel dazu das Gebäude der Universitätsbibliothek – alles ohne den Einsatz bild- oder bewusstseinsverändernder Mittel. Wegen dieser Bilder wird Edeltrud Ulbl-Taschner in der Fotografen-Community auch „das narrische Auge" genannt; ein Beiname, den sie mit Stolz trägt. „Letztendlich", sagt sie, „habe ich ja genau deswegen Erfolg gehabt, weil ich Dinge anders sehe als die anderen."
Christian Stenner


Die Homepage von Edeltrud Ulbl-Taschner mit einer reichen Fotoauswahl findet sich unter: http://www.fotocommunity.de/pc/account/myprofile/473810

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