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Schattendasein und Lichtgestalten - Ingmar Alge und Mischa Kuball in der Neuen Galerie |
Donnerstag, 18. Oktober 2007 | |
Schatten der Vereinzelung. Die gegenständlich realistische Malerei des 1971 in Vorarlberg geborenen Ingmar Alge steht in einem mehr oder weniger direkten Bezug zu gesellschaftspolitischen, ökologischen und ökonomischen Problemen, denen sich der Einzelne gegenwärtig ausgesetzt sieht. Für seine durchwegs großformatigen Bilder in Öl auf Leinwand wählt er Versatzstücke dieser Problemfelder aus diversen Archiven, Internet, eigener Erinnerung oder Fotografien, die er mittels Bildbearbeitungssoftware zu neuen Motiven arrangiert, die wiederum Vorlage für die malerische Übersetzung sind. In entsprechenden Bildformaten, etwa 16:9 des Tele- und Kinobildes, stellt er, für den Betrachter nachvollziehbar, Situationen der Vereinzelung und Verunsicherung her wie am Beispiel einer Wohnanlage ohne Menschen, die in eine kontrastlose Landschaft geworfen zu sein scheint oder er thematisiert das Schicksal afrikanischer Bootsflüchtlinge im Umfeld der Tourismusindustrie. Die Ausstellung Fliehkraft mit Arbeiten von Ingmar Alge ist im Studio der Neuen Galerie Graz noch bis zum 14. Oktober zu sehen.
Licht als Protagonist. Auch die zweite Ausstellung in der Hofgalerie wurde von Elisabeth Fiedler kuratiert: Seit den 1980er Jahren setzt sich der 1959 in Düsseldorf geborene Mischa Kuball in zahlreichen Interventionen, und oft im öffentlichen Raum, mit der Geschichte der Neuen Medien und über diese mit der Rezeption von Geschichte selbst auseinander. Vorwiegend verwendet er in seinen Installationen die Hardware des 20. Jahrhunderts. Monitore, Scheinwerfer und Diaprojektoren sind die Werkzeuge, mit denen er in oft minimalistischer Ausstattung, die historische und/oder physische Umgebung seiner Arbeiten in ein neues Licht rückt. Und in der Tat wird im allgemeinen das Licht zum Protagonisten von mit Zeichen und Bildern durchsetzten Räumen, in denen dem Betrachter eine partizipatorische Rolle zugedacht ist. Auch die zweite Ausstellung in der Hofgalerie wurde von kuratiert: Seit den 1980er Jahren setzt sich der 1959 in Düsseldorf geborene in zahlreichen Interventionen, und oft im öffentlichen Raum, mit der Geschichte der Neuen Medien und über diese mit der Rezeption von Geschichte selbst auseinander. Vorwiegend verwendet er in seinen Installationen die Hardware des 20. Jahrhunderts. Monitore, Scheinwerfer und Diaprojektoren sind die Werkzeuge, mit denen er in oft minimalistischer Ausstattung, die historische und/oder physische Umgebung seiner Arbeiten in ein neues Licht rückt. Und in der Tat wird im allgemeinen das Licht zum Protagonisten von mit Zeichen und Bildern durchsetzten Räumen, in denen dem Betrachter eine partizipatorische Rolle zugedacht ist.
In der Installation metaphases projiziert er vom Fotografen Paul Swiridoff als solche bezeichnete „Geisteshelden" wie Adorno, Bloch, Dönhoff, Jünger, Gropius und andere über einen verfremdenden optischen Schirm. Lucky Number wirft über drei rotierende Projektoren Ziffern in den Raum, wodurch scheinbar zufällige Kombinationen entstehen, die über den Verbindungsgang des Ausstellungsraumes auch mit einer dritten Installation korrespondieren. Diese, TOOD-TABOO-TRANCE, paraphrasiert einen von Lacan beschriebenen Zustand zwischen „symbolischem" und „physischem Tod" als lichtdurchfluteten Zwischenbereich, in dem sich nach Kuballs Interpretation „die Ebenen von Deutung und Beschreibung, von Erfahrung und Erkenntnis amalgamieren".
Mischa Kuballs metaphases sind bis zum 18. November in der Hofgalerie der Neuen Galerie zu sehen. Weitere Informationen unter www.neuegalerie.at Wenzel Mraček
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