Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Menschenleben als politisches Argument.
Archiv - Rezensionen
Dienstag, 14. März 2006
ImageDzevad Karahasan, Robert Reithofer, Gertrud Kerschbaumer (Hrsg.): Menschenleben. Der Rand in unserer Mitte. Graz: Leykam 2005, 363 Seiten, ISBN 3-7011-7538-1

„Der Mensch in seiner unveräußerlichen Würde [darf] nicht der kannibalistischen Gefräßigkeit des Marktes unterworfen" werden – diesem Leitgedanken aus der Einleitung Robert Reithofers folgend versammelt ein bei Leykam erschienener Band Gespräche mit Menschen „von den Rändern der Gesellschaft" – den Arbeitsschwerpunkten des Vereins ISOP entsprechend, aus dessen Tätigkeit das Buch heraus entstanden ist, handelt es sich dabei vorwiegend um Flüchtlinge/MigrantInnen. Ihr „respektvoll erzähltes Leben" soll als fundamentalstes politisches Argument wider die neoliberale „Politik der Menschenverachtung" dienen, die der bosnische Schriftsteller und ehemalige Grazer Stadtschreiber Dzevad Karahasan als „gefährlichsten aller Totalitarismen" bezeichnet. Brillant ein Beitrag des zu früh verstorbenen Hans Georg Zilian, der seinen Spott über die „kosmopolitischen Sensibilitäten" der Eliten ausgießt, die eine „ideale Ergänzung" zum „Furor des Marktes" bilden.

» Keine Kommentare
Es gibt bisher noch keine Kommentare.
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >