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Space up and down im Grazer kunstGarten
Dienstag, 11. September 2007
Seit nun schon einigen Jahren betreiben die Initiatoren Irmi und Reinfried Horn Verein, Museum und Kulturinitiative kunstGarten in der Grazer Payer-Weyprecht Straße 27. Das spartenübergreifende Jahresprogramm besteht vor allem aus öffentlichen Veranstaltungen und Projekten, die sich weitgehend und auf unterschiedliche Weise mit Themen innerhalb eines Spektrums von Natur und Kultur auseinandersetzen.

Der vormals private Garten wurde so zu einem teils öffentlichen, der als Kunstraum sukzessive erweitert wird, in dem regelmäßig Aufführungen aus den Bereichen Film, Musik, Theater und Literatur stattfinden, eine Bibliothek zur Verfügung steht und Ausstellungen bildender Kunst im Kontext von Gartenkunst und Landschaftsarchitektur angesiedelt sind. Jüngste Projekte führen inzwischen aus dem Bereich des kunstGartens hinaus. So wurde nach Vorbereitungen seit 2003 im Dr. Schlossarpark, Auf der Tändelwiese, nun eine wachsende Solar-Skulptur aus Buxus sempervirens und Metall nach dem Entwurf von Hartmut Skerbisch unter dem Titel Das Gartenlabyrinth angelegt oder die Payer-Weyprecht-Kunstinseln auf einer Verkehrsinsel der Payer-Weyprecht Straße von Alfred Resch installiert. Aktuelle Interventionen österreichischer KünstlerInnen, die auf Einladung für den kunstGarten entwickelt wurden und bis zum 31. Oktober zu sehen sind, seien hier vorgestellt:

Die Bildhauerin Gabriele Berger, 1955 in Wien geboren, zeigt unter dem Titel Nordsteine zwei Skulpturen aus Granit aus ihrem Arbeitszyklus Serie der Fortsetzungen. Berger bricht ihr Material aus dem eigenen Steinbruch und begreift diesen Teil der Arbeit selbst schon als künstlerischen Akt, dem Eingriffe und Zeichensetzungen auf der Oberfläche des Steins folgen.
Der Grazer Arnold Reinisch (geb. 1962) dagegen setzt auf Verunsicherungen in der Wahrnehmung, indem er, was wie Naturstein aussieht, aus synthetischen Materialien herstellt. Eine Plastik aus der Serie Stondage gleicht schwarzem Granit, der scheinbar durch Seilschnürung in seine Form gebracht wurde, wodurch wiederum der Eindruck einer weichen Masse entsteht.

Eine Art Recherche basierter Land Art betreibt der 1958 in Feldkirch geborene Alfred Graf. Seine Sedimente sind systematische Bestandsaufnahmen geologischer Spezifika aus Regionen südsteirischer Flusslandschaften. In Installationen und mit Bienenwachs fixierten Tafelbildern verarbeitet er Sande, die in der Analyse ihrer Zusammensetzung stets nur auf einen Ort in der Welt, den Fundort, an dem sich Graf auch befunden haben muss, verweisen. In Reihen entstehen so Modelle und Landkarten des einen am anderen Ort.

Die Ausstellung Space up and down im kunstGarten, Payer-Weyprecht Straße 27, 8020 Graz ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Dazu gibt es im September Filmabende zu Michelangelo Antonioni und weitere Aufführungen der Lassingoper (siehe KORSO Kulturkalender). Geöffnet ist der kunstGarten jeweils Freitags 18.00-19.30 Uhr und Samstags 15.30-18.00 Uhr oder täglich nach Vereinbahrung unter Tel. 0316/ 26 27 87. Weiter Informationen und Programmtermine unter http://kunstgarten.mur.at

Wenzel Mraček

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