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Kometenhafte Entwicklung der Kompetenzzentren |
Montag, 10. September 2007 | |
Die Steiermark hat sich in den vergangenen Jahren als Spitzenreiterin
im Bereich Forschung und Entwicklung unter den Bundesländern
positioniert. Mit COMET, dem Forschungsprogramm des Bundes, das 2008
starten wird, ist eine Neuorganisation der Forschungsschwerpunkte
geplant. Es soll den Aufbau von Kompetenzzentren fördern, deren
Herzstück ein von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam definiertes
Forschungsprogramm auf hohem Niveau ist. ‚Innovation serienmäßig‘ wird fortgesetzt. Das neue Programm COMET (Competence Centers für Excellent Technologies) bildet die Nachfolge der 1998 gestarteten Programme Kplus und K_ind/K_net, wobei die Kompetenzzentren im investitionsfreundlichen Klima der Grünen Mark besonders gut gedeihen, wie Wirtschafts- und Finanzlandesrat Dr. Christian Buchmann stolz hervorhob: „Schon jetzt ist die Steiermark mit 18 von 45 Kompetenzzentren Spitzenreiter in Österreich. Diese waren auch bisher die Triebwerke für die Umsetzung der bewährten Wirtschaftsstrategie ‚Innovation serienmäßig‘“. Nicht zuletzt verantwortlich für die erfreuliche Entwicklung sei die Tatsache, dass die Steiermark mit 3,55 Prozent die höchste regionale F&E-Quote Österreichs aufweist. Dies bedeutet, dass in der Steiermark rund 1,06 Milliarden Euro in F&E investiert werden, wobei etwas mehr als zwei Drittel der Investitionen von privaten Unternehmen erfolgen und etwa ein Drittel von der öffentlichen Hand. Stärkung der Forschungslandschaft. Mit dem Nachfolgeprogramm soll die Kooperationskultur weiter gestärkt und der Aufbau gemeinsamer Forschungskompetenzen forciert werden. Derzeit sind in den Kompetenzzentren 450 Personen beschäftigt, durch das COMET-Programm könnte sich die Zahl auf mindestens 600 erhöhen, erwartet sich Buchmann, der von den Kompetenzzentren aber auch positive Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort Steiermark insgesamt erhofft. „Im globalen Wettbewerb geht es darum, auch im Know-how immer eine Nasenlänge voran zu sein. Die Kooperation der Unternehmen – auch der zahlreichen KMUs – mit den wissenschaftlichen Institutionen in den Kompetenzzentren verschafft ihnen diesen Vorsprung.“ Anträge für die so genannten Super-Kompetenzzentren K2 wurden von den Schwerpunkten „Werkstoffe“ und „Mobility“ gestellt, während die vier Anträge für K1-Zentren von den Kandidaten Bioenergy 2020+, Know, evolaris und Pharmaceutical Engineering eingebracht wurden. Breites Forschungsspektrum. Die bestehenden weisen ebenso wie die im Entstehen begriffenen eine hohe Vernetzungsdichte auf. So stellt z.B. das Kompetenzzentrum K2 Mobility laut Dr. Josef Affenzeller (AVL) eine „unverzichtbare Kompetenzbündelung dar, die zum weiteren Ausbau der steirischen Automobilaktivitäten beiträgt“. Unter dem Motto „Sustainable Vehicle Technologies“ sollen auch Zukunftsthemen wie Schienenfahrzeuge behandelt und damit Synergieeffekte für den Wirtschaftsstandort Steiermark genutzt werden. Am Beispiel des kleineren K1-Zentrums Bioenergy 2020+, das aus dem Zusammenschluss des Austrian Bioenergy Center und dem Kompetenznetzwerk RENET hervorgegangen ist, zeigt sich deren Bedeutung für die mittelständische Wirtschaft, wie Ing. Erwin Stubenschrott betonte: „Ein KMU wie KWB kann es sich trotz Technologieführerschaft nicht leisten, einen eigenen F&E-Bereich aufzubauen und zu erhalten. Die branchenweite Bereitstellung des Know-hows und der Infrastruktur ist daher für uns extrem wichtig.“ Deckelung der Mittel abgelehnt. Für die erste Ausschreibung stehen derzeit maximal 130 Millionen Euro an Bundesmitteln (Ko-Finanzierung der Länder im Verhältnis 2:1) zur Verfügung. Landesrat Buchmann ist angesichts der vorhandenen Qualität der Forschungseinrichtungen zuversichtlich, dass die Steiermark alle sechs Anträge zur Einrichtung von Kompetenzzentren K1 und K2 realisieren kann. Die Entscheidung darüber soll noch Ende September nach den Hearings auf Bundesebene gefällt werden. Österreichweit haben sich 7 Konsortien für K2, 19 Konsortien für K1-Zentren sowie 16 Konsortien für K-Projekte beworben, sodass etwa die Hälfte der Anträge abgelehnt werden müssten. Dies hätte „verheerende Folgen für mühsam errichtete Forschungsstrukturen“, betonte DI Dr. Knut Consemüller, Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, und empfiehlt daher dringend „von einer Deckelung der vorgesehen Mittel abzugehen“. Die Qualität der eingereichten Projekte müsse zählen, sonst bestünde die Gefahr, dass positiv evaluierte Kompetenzzentren nicht verlängert werden und die Wirtschaft wertvolle Know-how-Partner verliert. Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage wäre sogar eine Aufstockung der Mittel wünschenswert, rief Buchmann Ende August bei einem Treffen der Wirtschaftsreferenten in Alpbach zum „gemeinsamen Schulterschluss“ auf. Josef Schiffer
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