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Kino im Augarten: Wandgemälde in Gefahr
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ImageEin Abriss des „Kino im Augarten" durch den neuen Besitzer würde auch ein von der Stadt Graz und dem Bund bezahltes Kunstwerk zerstören. Noch ist trotz mehr als 10.000 Unterschriften zur Unterstützung des Augartenkinos die Zukunft des Grazer Programmkinos nicht geklärt – Verhandlungen sind im Gange, dem Vernehmen nach ist der Raum, den der Investor SOB Kino-Geschäftsführer Nikos Grigoriadis im neu zu errichtenden Komplex angeboten hat, nicht ausreichend für den Betrieb eines Kinos.

„Murales" in Graz. Fahren im Augarten die Bagger auf, so droht nicht nur dem Kino ein Ende, sondern auch einem für Graz einzigartigen Kunstwerk: 1989 realisierte die Künstlergruppe „Rhizom" gemeinsam mit dem Verein „Nicaragua libre" und dem damaligen Direktor des Museums Moderner Kunst Wien, Dr. Dieter Schrage ein Wandmalprojekt: Der nicaraguanische Künstler Leonel Cerrato Jiron entwarf eine Wandmalerei für die Außenfassade des KIZ und führte sie auch aus. Das den GrazerInnen wohlbekannte Bild im klassisch einprägsamen Stil der mittelamerikanischen „muralistas" (Wandmaler), deren berühmtester wohl der Mexikaner Diego di Riviera war, zeigt Szenen aus dem Arbeitsleben des Volkes, thematisiert die Notwendigkeit von Bildung und politischer Befreiung.

Rettung nur, wenn’s nichts kostet. Auf Ersuchen von „Rhizom" wandte sich Kulturstadtrat Werner Miedl an den neuen Eigentümer des Areals, den Investor SOB, und ersuchte dessen Geschäftsführer Fritz Gande, „den Erhalt des Kunstwerkes im Rahmen [seiner] Möglichkeiten zu unterstützen".
Gegenüber KORSO erklärte Gande, das Schreiben Miedls zwar erhalten, aber nicht beantwortet zu haben, weil derzeit Wichtigeres anstehe. Außerdem könne er sich nicht vorstellen, wie man das Kunstwerk erhalten solle; allenfalls könne man darüber reden, wenn aus der Rettung des Wandgemäldes der SOB keine Kosten erwüchsen. cs

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