Die Saison im Schauspielhaus hat bisher mit ihrer Waghalsigkeit durchaus beeindruckt. Bei dieser Charakteristik (wenn sie denn zutrifft) hat es eine Probebühne naturgemäß schwer, sich gegen das „Hauptprogramm" abzusetzen. Gespielt werden GegenwartsautorInnen oder eigens entwickelte Projekte von Aktualität. Natürlich sind die SchauspielerInnen "hautnäher", und sind die Aufführungen insgesamt verspielter.

Auch wenn die Hemmschwellen gegenüber den Hochkulturtempeln insgesamt gesunken sind, die Probebühne mit ihrem zum Foyer umfunktionierten Stiegenhaus und dem einen WC hat einen besonders lässigen Touch.

Weniger Kunstwillen als intelligentes Chaos boten „Die Arland Mysteries", eine Koproduktion des Schauspielhauses mit dem Theater im Bahnhof, das seine Handschrift komplett durchsetzte. (...)
Intelligente, hoch aktuelle Trash-Spitzenleistung, wird hoffentlich wieder aufgenommen.

Von den Arlandgründen zur Katastrophe von 9/11. Seltsamerweise denkt man bei „Produkt" stets an Tiefkühlkost oder Fensterdichtungen, während der Inbegriff des Produzenten doch der Filmproduzent ist. (...)

Noch zu sehen am 15. April.

Gelegentlich tritt scheinbar schlichte Kunstlosigkeit als größte Kunst auf. Torsten Buchsteiners „Nordost", ein genaues Stück über die Moskauer Geiselnahme 2002, hat vermutlich eine Karriere als Hörspiel hinter (oder vor) sich. (...)

Noch am 11 und 19. April

Vom real existierenden Horror im Hinterhof Russlands zu „Sonne, Wolken, Amerika", einem liebenswürdigen Slapstickversuch wehleidiger Lebensverweigerer. (...)

Noch am 17. und 22. April

Zuletzt noch das Sissi-Projekt von Andre Rössler, in dem es um die Kaiserin Elisabeth und ihre berühmteste Darstellerin Romy Schneider geht.(...)

Noch am 10. und 22. April

Wilhelm Hengstler