Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Energiegeladene Ideen für Europas Stromnetze
Archiv - Wissenschaft und Forschung
Freitag, 10. März 2006
ImageProf. Heinz Stiegler: „Der Klimawandel und die hohen Energiepreise beschleunigen die Innovationsprozesse deutlich." (Bildquelle: TU Graz)

Die gegenwärtige Energiediskussion wird weltweit von drei Problemstellungen beherrscht, die voraussichtlich auch in den kommenden Jahrzehnten nichts an Aktualität einbüßen werden: Der starke Anstieg der Energiepreise, der Ruf nach mehr Klimaschutz und schließlich die Versorgungssicherheit im europäischen Wirtschaftsraum durch den Ausbau der Infrastrukturen.

Diesen Themenkomplexen widmete sich das 9. Symposium Energieinnovation (EnInnov06), das Mitte Februar an der TU Graz abgehalten wurde. Die Tagung, die vom Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation (IEE) der TU Graz zusammen dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik (ÖVE) veranstaltet wurde, konnte über 440 Teilnehmer begrüßen, darunter viele Führungskräfte aus der Wirtschaft sowie Wissenschaftler aus zahlreichen europäischen Ländern.

Hohe Energiepreise als Innovationsmotor.
Eine der größten Herausforderungen für die Energiewirtschaft liegt nach Auffassung der Experten in den dramatischen Preissteigerungen für fossile Energieträger. Der Organisator Prof. Heinz Stigler, Leiter des Instituts für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation (IEE): „Die hohen Energiepreise und der Klimawandel bewirken, dass sich der Umbau der europäischen Energiewirtschaft drastisch beschleunigen wird."

Erneuerbare Energien als Chance. Die zunehmend schwierige Energieversorgung Europas war ebenfalls ein zentrales Thema der Tagung: Eine komplette Session war den zukünftigen Potenzialen der Erneuerbaren Energien (Wasserkraft, Wind, Biomasse, Solarenergie) sowie Kraft-Wärme-Koppelungssystemen (KWK) gewidmet.

Auf europäischer Ebene wurden in den vergangenen Jahren ambitionierte Ziele formuliert, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren. Die erneuerbaren Energien bedürfen aber finanzieller Förderinstrumente, um sich am Energiemarkt behaupten zu können. Besondere Bedeutung wurde auch dem Thema Energiesparen in den Sektoren Bauen und Verkehr eingeräumt.
Bei der Abschlussdiskussion kamen auch skeptische Töne nicht zu kurz: Der Landesenergiebeauftragte DI Wolfgang Jilek warnte davor, Innovation als alleiniges Patentmittel zur Lösung aller Probleme zu sehen: „Es geht auch darum, den verschwenderischen Lebensstil unserer Gesellschaft zu verändern, so sind nach neuen Untersuchungen etwa 60 % des Individualverkehrs unnötig."
 
js

Infos zur Tagung und die vollständigen Beiträge der Referenten sind online unter http://www.iee.tugraz.at abrufbar.


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