Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Internationaler Workshop zum Klimawandel in Südosteuropa
Archiv - Wissenschaft und Forschung
Image(v. li.): JR-GF Dr. Bernhard Pelzl, Dr. Franz Prettenthaler und DI Dr. Bernhard Schlamadinger setzen in der Klimaforschung auf den wissenschaftlichen Austausch mit Südosteuropa.

Das Phänomen des Klimawandels und die Abmilderung seiner bislang oftmals unterschätzten Auswirkungen beschäftigen – nicht zuletzt angeregt durch medienwirksame Filme wie Al Gores „Eine unbequeme Wahrheit" – erst seit jüngster Zeit zunehmend weltweit eine breitere Öffentlichkeit.

Die Auseinandersetzung damit scheint erst allmählich in Gang zu kommen, obwohl von renommierten WissenschaftlerInnen schon seit Jahrzehnten auf bedenkliche Veränderungen in der Erdatmosphäre aufmerksam gemacht wurde.
Bereits seit dem Jahr 2000 hat die steirische Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH schon einen diesbezüglichen Schwerpunkt in ihrem Forschungsprogramm gesetzt. Am 26. und 27. März 2007 sind in der Grazer Orangerie auf Einladung von JOANNEUM RESEARCH rund 60 ExpertInnen und JungforscherInnen aus 13 Staaten – vornehmlich Südosteuropas – zusammengetroffen, um über neueste Erkenntnisse der Klimaforschung zu berichten, sich auszutauschen und zu diskutieren.

Schwerpunkt Südosteuropa. Als Hauptinvestor in vielen südosteuropäischen Ländern hat die österreichische Wirtschaft ein bedeutendes Interesse an der Klimapolitik der betreffenden Länder, unter anderem auch, weil österreichische Investitionen vor Ort den heimischen Kyoto-Vorgaben angerechnet werden können. In der südosteuropäischen Region bestehen noch immer sehr große Potenziale für den Ausbau der Nutzung von Biomasse und erneuerbaren Energien. „In diesem Rahmen ergeben sich auch zahlreiche Möglichkeiten des Technologieexports für steirische Firmen, die von der Joanneum Research dahingehend beraten werden", betonte DI Dr. Bernhard Schlamadinger vom Institut für Energieforschung.
Die JR baut schon seit zwei Jahren eine verstärkte Kooperation von fünf JR-Instituten auf, um ihr Know-how noch effektiver zu bündeln. Dadurch soll das über viele Jahre hinweg angesammelte ExpertInnenwissen bei der Entwicklung von Lösungsansätzen für klimarelevante Fragestellungen bestmöglich zusammenwirken.

Kyoto-Ziele und die wirtschaftlichen Hintergründe. Die CO2-Emissionen haben in Österreich in den vergangenen Jahren, vor allem durch die Zunahme der Verkehrsströme, weiterhin drastisch zugenommen. Die Kosten dafür könnten ebenfalls dramatisch explodieren, denn bei einem Preis von 12 Euro pro Tonne CO2-Äquivalente müsste in den kommenden fünf Jahren mehr als eine Milliarde Euro aufgewendet werden. „Um seine Kyoto-Ziele zu erreichen, muss Österreich Maßnahmen sowohl im Inland setzen als auch sein Ankaufsziel für Klimaschutzprogramme im Ausland deutlich erweitern", erklärte Dr. Franz Prettenthaler, Leiter des Instituts für Technologie- und Regionalpolitik in Graz.
Daneben hat der Klimawandel auch langfristige Auswirkungen auf wichtige Sektoren, wie den Tourismus, die Landwirtschaft oder den Versicherungssektor. „Bei einem Temperaturanstieg von nur 1 Grad Celsius würden sich die Anzahl der natürlich schneesicheren Schigebiete in der Steiermark halbieren, andererseits besteht die Chance für ein Comeback der klassischen Sommerfrische", skizziert Prettenthaler ein realistisches Szenario.

Veränderung der Lebensräume. Der erste Tag des Workshops stand im Zeichen möglicher Auswirkungen des Klimawandels im südosteuropäischen Raum. Hier wurden unter anderem Fragen aufgegriffen, ob und in welcher Form neu eindringende und danach oft wuchernde Pflanzenarten Gefahren für die heimische Fauna darstellen. Dabei stellte sich heraus, dass bisher oft unbemerkte Pflanzen begünstigt durch das sich verändernde Klima sich in unseren Breiten schnell ausbreiten und von bisherigen Zierpflanzen in Gärten und Häusern bald zu einer ökologischen Plage heranwachsen könnten.

Schutz vor Katastrophen. Am folgenden Tag wurden Strategien zur Eindämmung des Klimawandels erörtert. Im Mittelpunkt standen dabei auch die Erfahrungen der Westbalkanländer in deren Bemühungen um mehr Umwelt- und Klimaschutz. Daneben wurden Lösungsvorschläge vorgestellt, wie den bereits präsenten Auswirkungen des Klimawandels effektiv begegnet werden kann, wobei viel versprechende Zwischenergebnisse präsentiert werden konnten.
Einhelliger Tenor der Veranstaltung bildete der Wille zur Zusammenarbeit der WissenschafterInnen und Forschungsinstitute, um der Politik handfeste Handlungsoptionen bereitstellen zu können. Erster Bestandteil weiterer Kooperationen wird ein Workshop in einem der südosteuropäischen Länder sein, bei dem in kleinen Arbeitsgruppen die spezifischen Themen vertieft bearbeitet werden können.
js

» 1 Kommentar
1"Albert Mairhofer"
am Donnerstag, 1. Januar 1970 00:33von Gast
Lösungsvorschlag zur Verlagerung des Gütertransportes von der Straße auf den Wasserweg und dadurch die Aufwertung der Wasserstraße Donau. 
 
Sehr geehrte Damen und Herren, 
 
 
wir erlauben uns, Sie auf dieses außergewöhnlich innovative Projekt hinzuweisen, das wir bei der EU-Kommission in Brüssel (Generaldirektion Energie und Verkehr) und bei den Regierungen in Berlin, Wien, Rom, München, Innsbruck,Bozen und Trient eingereicht haben. Es umfaßt nunmehr folgende Vorhaben: 
 
 
A: Tirol-Adria Wasserkraftwerke auf der Grundlage der>Wasserüberleitung Inn-Etsch, 
 
B: Donau-Tirol-Adria-Passage (die Verbindung der Donau mit der Adria und Schaffung der Wasserstraße Passau-Venedig) 
 
C: Magnetschwebebahn München - Verona 
 
D: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung auf der Trasse der Magnetschwebebahn.  
 
Unter www.tirol-adria.com ist das Projekt in deutscher und italienischer Sprache veröffentlicht. 
 
ad B.: 
 
Bereits unter Erzherzog Rainer von Österreich, dem Vizekönig der Lombardei, wurde die Verbindung vom Lago Maggiore via Mailand, Pavia, Po zur Adria hergestellt. Pläne zur Herstellung einer Verbindung zu Wasser zwischen Donau und Adria wurden wegen des Rückzugs aus Oberitalien und wegen des einsetzenden Eisenbahnbaus nicht mehr realisiert.  
 
Das Vorhaben Brenner-Basis-Tunnel hat uns dazu bewogen, anstelle des Brenner-Bahn-Tunnels einen Kanaltunnel zwischen Inn und Etsch zu errichten und über Inn, Etsch, Gardasee, Mincio und Po eine Wasserstraße- die Donau-Tirol-Adria-Passage - als Verbindung zwischen Donau und Adria herzustellen. 
 
Zur Aufhöhung des Wasserspiegels der Etsch soll: 
 
Wasser aus dem Einzugsgebiet des Inn über die Wasserkraftwerke nach Meran übergeleitet werden,  
der Wasserspiegel durch Einengung des Durchflußes mittels Schlauchwehr in erforderlichen Abständen angehoben  
werden.  
 
Ohne zu übertreiben, kann man hier von einem europäischen Projekt sprechen, das die Verkehrs- und die damit zusammenhängenden Umweltprobleme in großartiger Weise zu lösen verspricht und zudem völlig neue Lebensperspektiven in der Region eröffnet. Eine Wasserstraße von der Donau zur Adria wird der Binnenschifffahrt einen enormen Aufschwung bringen und den Gütertransport umwelt- und menschengerechter gestalten.  
 
ad. A 
 
Grundlage für das gesamte Projekt Tirol-Adria ist die Wasserüberleitung von der Alpennordseite auf die Alpensüdseite.  
 
Die Bundesregierung Österreichs haben wir ersucht, zweckdienliche Kriterien gemäß § 103, Absatz 2, des Wasserrechtsgesetzes festzulegen.  
 
In gleicher Weise wurden auch die Behörden in Italien, in den Autonomen Provinzen, im Freistaat Bayern und in Deutschland um Festlegung der dazu erforderlichen Unterlagen ersucht 
 
Ein Innsbrucker Rechtsanwalt hat einen Aufsatz veröffentlicht und schreibt, daß in Zukunft Wasserüberleitungen im vereinten Europa nicht zu verhindern sein werden. 
Wir hoffen, daß die EU die Voraussetzungen für die Realisierung dieses länderübergreifende Vorhabens bietet.  
 
Mit freundlichen Grüßen 
 
 
 
Tirol-Adria Ltd. 
 
Albert Mairhofer 
 
I-39030 Gsies BZ Südtirol 
 
St.Martin 56 
 
Mobil: +39 349 3813236 
 
www.tirol-adria.com 
 
 
 
» Kommentar schreiben
Nur registrierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich.
 
< zurück   weiter >