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Surrealismus in Österreich
Archiv - Kultur
ImageZum 100. Geburtstag von Rudolf Pointner (1907-1991) zeigt die Neue Galerie eine von Günther Holler-Schuster erstellte Schau aus eigenen Beständen, ergänzt durch Leihgaben aus privaten Sammlungen. Infolge seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Surrealismus war Pointner an der einzigen Surrealistenausstellung 1948 in Wien beteiligt.

Er war Gründungsmitglied des internationalen Art-Club von 1947 und arbeitete – gleichfalls seit deren Initiierung 1937 – mit Otto Basil, Herbert Eichholzer, Axel Leskoschek und anderen an der Kulturzeitschrift PLAN.Seit 1932 war Pointner Mitglied der Grazer Sezession. Dem Hagenbund, der zu dieser Zeit wichtigsten Künstlervereinigung Wiens, traten Pointner und sein Künstlerfreund Fritz Aduatz 1933 bei. Sein Engagement für avantgardistisches Denken brachte ihn sowohl zur Zeit des „Austrofaschismus" als auch während der Naziherrschaft immer wieder in Schwierigkeiten. Ab Beginn der 1950er Jahre war er ein wesentlicher Betreiber informeller Tendenzen in Österreich, die vielfach von Materialexperimenten geprägt sind. Die weiterhin intensive Auseinandersetzung mit Kulturformen des alten Süd- und Mittelamerika führte ihn zu einer sehr eigenständigen Formulierung des Surrealismus, die zunehmend von magischen und esoterischen Elementen bestimmt wurde. Der auffällig psychedelische Charakter dieser Phase bringt das Werk Rudolf Pointners Anfang der 1970er Jahre sehr nahe an den herrschenden Zeitgeist und lässt es bis heute sehr vital und jugendlich erscheinen.

Syrien in der Steiermark. Aus einem „Artist-in-Residence-Aufenthalt" in Graz gingen Arbeiten der beiden syrischen Künstler Mustafa Ali und Ahmad Moualla hervor, die sowohl innerhalb des arabischen Kulturkreises als auch in reflexiver Auseinandersetzung mit diesem entstanden sind. In einer weiteren Ausstellung der Neuen Galerie unter dem Titel Styria meets Syria stellt Kuratorin Elisabeth Fiedler diese in einen Dialog mit Arbeiten von Petra Maitz, die während eines Aufenthaltes in Damaskus entstanden sind. Peter Gerwin Hoffmann steuert dazu einen interaktiven Dialog der Vorurteile bei, der per Internet mit Syrien entwickelt wurde und das Thema Krieg der Kulturen behandelt.

Beide Ausstellungen sind in der Neuen Galerie Graz bis zum 15. April zu sehen. Informationen unter www.neuegalerie.at
» 1 Kommentar
1"Ausstellung"
am Donnerstag, 1. Januar 1970 00:33von Gast
Warum wird kein neuer Katalog oder Buch von Rudolf Pointner herausgegeben?Es ist sehr schade, das weder viel Infomaterial, Kataloge, Bücher oder Poster zum Verkauf gestellt werden, bei so einer tollen Ausstellung.
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