Im Zentrum stehen dabei Panorama-Ansichten mit Betrachterstandpunkt Schlossberg aus den Jahren 1840 und 1841. Der aus den bescheidenen Verhältnissen einer Grazer Beamtenfamilie stammende Conrad Kreuzer besuchte – wie sein Bruder Vinzenz, dessen Graz-Ansichten in der permanenten Schausammlung zu sehen sind – die ständische Zeichenakademie in Graz. Ab 1833 perfektionierten die Brüder ihre Technik im Selbststudium, um damit ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. es ist auffallend, dass Conrad Kreuzer bis etwa 1850 die Temperamalerei auf Papier bevorzugte. Erst später sollte er sich der Ölmalerei widmen. Nach vergeblichen Versuchen, einen Freiplatz für ein Studium an der Akademie in Wien zu erhalten, nahm Kreuzer erst 1853 eine Lehrtätigkeit am Grazer Carolinum-Augustinäum, dem Fürstbischöflichen Knabenseminar an, wo er Figuren- und Landschaftszeichen, Aquarelltechnik und Malerei unterrichtete. Ein Ansuchen um Lehrtätigkeit an der ständischen Oberrealschule in Graz wurde abgelehnt. Kreuzer erkrankte an multipler Sklerose und starb 1861 im Armen- und Siechenhaus der Stadt Graz.

Bemerkenswert sind die filigranen Ausführungen in den Stadt- und Landschaftsprospekten, die oftmals mit Vergrößerungsgläsern bewerkstelligt wurden. Dazu kommt eine erst auf den zweiten Blick zu erkennende Subjektivität, die einzelne Motive wie etwa die Leechkirche gegenüber den sie umgebenden, kleinteilig gemalten Komplexen hervorhebt oder eine im Hinblick auf die Bildkomposition harmonisierte Landschaft, die auch zu Zeiten Kreuzers der Realität nicht ganz entsprochen haben kann.

Die Ausstellung Graz Panorama mit Ansichten von Conrad Kreuzer ist bis zum 13. Mai im Stadtmuseum, Sackstraße 18, zu sehen. Informationen unter www.stadmuseum-graz.at