Das nachhaltige Magazin für Graz und die Steiermark
Für eine geschlechtergerechte Gesellschaft
Archiv - Soziales
Donnerstag, 8. März 2007
ImageFür eine geschlechtergerechte Gesellschaft: v.li. Brigitte Hinteregger MA, Mag.a Susanna Ecker, Mag.a Johanna Ilkow, Judith Oberzaucher und Martina Kump

Weltweit sind Frauen von verschiedenen Formen der Gewalt und Diskriminierungen betroffen. In vielen Ländern ist Vergewaltigung, Missbrauch, Zwangs-ehe, aber auch Missachtung und Ignoranz von Frauen systematisch und wird allgemein toleriert, wenn nicht gar ausdrücklich entschuldigt.

Gewalt findet in einem System statt, das Frauen, Mädchen, Lesben und Transgender-Personen strukturell benachteiligt und ihnen die Macht über sich selbst entzieht. Gewalt hält das System aufrecht. Gewalt hat und ist System.

Menschenrechte=Frauenrechte. Als Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz und als Aktivistin, die für Menschenrechte (= Frauenrechte) eintritt, sehe ich es als meine Pflicht, eine Politik, die Frauen durch strukturelle Gewalt zum Schweigen bringt und aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen und politischen Lebens ausschließt, aufzuzeigen und zu verurteilen. Strukturelle Gewalt bedeutet, dass Menschen durch gesellschaftliche Strukturen in der Entfaltung ihres Menschseins behindert werden.

Für eine geschlechtergerechte Gesellschaft. Seit 1986 gibt es in der Stadt Graz – nach wie vor als einzige Stadt in Österreich – eine unabhängige, eigenständige Interessensvertretung für Frauen durch die Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz. Durch das 4-Ebenen Modell setze ich mich mit meinem Team für eine geschlechtergerechte Gesellschaft ein:

o Individuelle Ebene: Information, Beratung und Unterstützung von Mädchen und Frauen. Wir bieten u.a. kostenlose und vertrauliche Rechtsberatung an.

o Kommunale Ebene: Schnittstellenfunktion zwischen BürgerInnen, Verwaltung und Politik

o Regionale und überregionale Ebene: Abbau von Denkstrukturen, die Frauen und Mädchen diskreminieren.

o Gesellschaftliche Ebene: Erstellung einer Gesellschaftsanalyse nach feministischen Gesichtspunkten

Unsere Forderungen. Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufzutreten ist Bestandteil der täglichen Arbeit von mir und meinem Team. Mit Vertreterinnen vom Grazer Frauenrat und dem 8.-März-Komitee stellen wir folgende Forderungen auf:

o Klare Maßnahmenumsetzung zur Angleichung der Lohnschere zwischen Frauen und Männern und auch zwischen den Berufsgruppen

o gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt für alle einschließlich MigrantInnen, Flüchtlinge und AsylwerberInnen ist zu garantieren

o Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch für Männer

o Schluss mit der Diskriminierung der Frau durch klischeehafte Rollendarstellung in den Medien und Schulbüchern

o Qualitätsvolle, flächendeckende, leistbare, frei wählbare Kinderbetreuungseinrichtungen für jedes Kindesalter

o Eigenständige, existenzsichernde Altersversorgung von Frauen

o das Recht auf freie Gestaltung des eigenen Lebens und auf die Wahl der eigenen Lebensform, flächendeckender Ausbau von Frauenhäusern, Frauen- und Mädchenberatungsstellen, Frauengesundheitszentren, Interventionsstellen und Frauennotrufen, ausreichende Finanzierung und gesetzliche Absicherung sowie mehrjährige Verträge für bestehende Frauen-/Mädcheneinrichtungen.
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